Für die aktuelle VÖ aus dem Shrapnel-Beats-Sektor von Hive begeben wir uns über den großen Teich, lassen die USA unter uns und landen in Kanada. Dort finden wir in der Gegend von Montreal Guillaume Nadon und Yann Faussurier. Die Beiden fanden sich zum Projekt Memmaker zusammen, mit der Absicht den Dancefloor zu rocken. Und damit sich der Output auch etwas in diesem oppulent bedienten Feld vom Rest unterscheidet, orientieren sie sich an Sci-Fi, hier speziell an Orwellschen Roboter-Ideen. Der Industrial-Anteil kracht entweder von unten oder auch seitlich und wird von oben mit (ravigen) Hardtrance-Elementen und sequenzierten Electrospitzen ergänzt. Achtung - ein altbekannter Spruch: 'Neu und detailreich klingt das alles nicht, aber...' Aber wieso soll man solche Releases per se gleich ungehört außen vor lassen? Vielleicht findet sich doch eine Ergänzung des wöchentlichen DJ-Repertoires, auch wenn es nur um einen Titel einer unbekannten Band geht. Den Körper auf ständige Bewegung ausgerichtet geht es fast immer voll auf die 12 - mit nicht allzu vielen Änderungen in der gleich zu Beginn erfassten Song- und Klangstruktur. "Prophecy" als Intro und das nachfolgende "Ascent" lassen Vermutungen auf eine durchaus rundum krachige Scheibe aufkommen; auch "Robot Buzz", "Get Your Ass To Mars" und das Orwellsche "Death Audio Blow Your Brains" versprühen trotz der aufgeführten Einwände eine gewisse Kurzweiligkeit aber der Rest lässt sich eher als Füllmaterial bezeichnen, das ohne Höhen und Tiefen keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Vielleicht sollten sich Memmaker noch mehr ihren selbst auferlegten Einflüssen des oben genannten Science-Fiction widmen und diese verstärkt verarbeiten, so dass sich mehr und mehr ein eigener Stil entwickelt. Ansonsten werden sie womöglich schon mit einem ähnlichen zweiten Album in der großen grauen Masse verschwinden. "Insomnia" ist ein sehr schönes Beispiel einer möglichen Weiterentwicklung. Die 12 außen vor lassend, zwischen rauchigem Industrial und klareren Synthisounds schwankend und mit Breakbeats unterlegt ist der Song der beste 'Ausrutscher' der Scheibe.