Gib mir alles! So prangt es in fetten Buchstaben auf der neuesten Veröffentlichung von Melotron, und dieser Titel ist Programm – nicht nur musikalisch, sondern auch für jene armen Seelen, die sich an einer fundierten Rezension versuchen sollen. Aber keine Sorge, der Schwierigkeitsgrad liegt keineswegs an der Qualität der Songs (die sind alles andere als unterirdisch!), sondern vielmehr an einem ganz anderen, prägnanten Detail: dem knackigen Allerwertesten, der uns vom Cover der Maxi förmlich entgegenblitzt! Ein echter Blickfang, der einen unweigerlich ins Grübeln bringt: Ist das etwa das Werk – oder besser gesagt, der Hintern – einer gewissen Nadine van den Brock, die laut Coverangaben für das Design verantwortlich ist? Man darf spekulieren.
Seit gut einem Monat sollte die Maxi nun in jedem gut sortierten Plattenladen erhältlich sein, und auch im Medienkonverter-CD-Player hat sie in letzter Zeit einige Runden gedreht. Höchste Zeit also, ein paar Gedanken zu diesem Werk zu Papier zu bringen! Zuerst fällt auf: Keiner der vier Tracks bleibt so richtig im Ohr hängen. Das war bei der Brüder EP noch anders! Sofort schießen einem Melodien wie die des Titeltracks Brüder oder des genialen Weltenkonstrukteur durch den Kopf – Erinnerungen, die wie alte Bekannte vorbeischauen. Doch zurück zum aktuellen Release. Der titelgebende Track Gib mir alles kommt in zwei Versionen daher: einmal im Original und dann als Nawiegehts-mussja-Mix. Letzterer scheint eindeutig auf die Tanzflächen der Clubs zugeschnitten zu sein und dürfte dort auch durchaus seine Wirkung entfalten – stampfend, treibend, ein echter Clubkracher. Die beiden weiteren Songs, Damals und Sommer, sind solide Bonus-Tracks, die den typischen Melotron-Charme versprühen, aber – seien wir ehrlich – keine neuen Maßstäbe setzen. Ich werde sie daher nicht weiter sezieren.
Mein Fazit: Die Maxi Gib mir alles ist eine runde Sache, nicht zuletzt dank des äußerst ansprechenden Covers, das die Platte zu einem echten Hingucker macht. ;-) Treue Melotron-Fans dürften das Release ohnehin längst in ihrer Sammlung haben. Allen anderen, die neugierig geworden sind, sei beim ersten Griff ins Melotron-Fach allerdings wärmstens die Brüder EP empfohlen. Noch ein Schmankerl zum Schluss: Auf die Frage, wie es eigentlich zu diesem aufsehenerregenden Cover kam, ließ Andy von Melotron verlauten: „Ich finde, man sollte die Arbeit mit dem Angenehmen verbinden.“ Recht hat er! Und genau deshalb wünsche ich mir für die nächste Melotron-Veröffentlichung erneut ein paar „feine“ Bilder – gerne auch im Booklet. Man darf gespannt sein, ob dieser Wunsch erhört wird.
Medienkonverter.de
Melotron - Gib Mir Alles

Pet Shop Boys - Very Introspective, Actually - A Tribute To The PSB
Angelockt durch einen Newseintrag auf der Icon Of Coil Homepage, dass die Noweger eine Coverversion
Sweep - Emptiness, Your Loneliness
Wer an Norwegen und Synthipop denkt, kommt zuerst immer auf AHA. Aber Norwegen hat natürlich noch so