Auf ihrem zweiten offiziellen Longplayer "Verletzt" vollziehen Mills aus Österreich eine beeindruckende Wandlung, ohne dabei ihr Ursprünge zu verleugnen. Wie bereits auf "Monochrome" aus dem Jahr 2017 bewegen sich die Songs im melancholischen Dark Wave Bereich, mit einem leichten elektronischen Touch versehen. Allerdings setzen Mills in Punkto Produktion und Arrangement noch mal ordentlich einen drauf und präsentieren die neuen Songs in einem wunderbar warmen, schwebenden, aber auch unglaublich kraftvollen Sound, der vor allem durch eine perfekt abgestimmte Dynamik zwischen sparsamer Instrumentierung und fettem Gitarren-Wall-Of-Sound überzeugen kann.

Eine der wesentlichsten Veränderungen im gesamten Konzept ist aber der Wechsel von englischen zu deutschen Texten, die den Songs eine emotionale Tiefe verleihen, die Sänger Walter Glatz auf eindrucksvolle Weise zu vermitteln vermag. Mills verzichten dabei komplett auf die im Dark Pop / Rock gängigen und mittlerweile allzu breitgetretenen Single-Muster und setzen auf Atmosphäre und die hypnotische Symbiose zwischen Klangbild und Text, deren Inhalte und Geschichten einfach unter die Haut gehen. Mills gelingt mit "Verletzt" ein in sich geschlossenes Werk aus zwölf Titeln, in denen man sich sprichwörtlich verlieren kann.