Mit dem neuen Album „Polarity“ startete Megadump im Oktober letzten Jahres den Sturm an die Spitzen der Charts. „Polarity“ ist Ergebnis der Zusammenarbeit der drei erfahrenen Produzenten Oliver Müller (Megadump/ Cyber Axis), Axel Kleintjes (Cyloon/ Mindware) und Daniel Grosse-Kleffmann (Vox Celesta) und des finalen Schliffs durch Krischan Wesenberg (Rotersand). Anfang dieses Jahres konnte die Band die Früchte der harten Arbeit ernten: von 0 auf 1 schoss das Album in den NAC (Nordic Alternative Charts). In den Native 25 Charts (German Alternative DJ-Charts) reichte es dagegen nur für Platz 25. Das Album scheint also die Fans zu ‚polarisieren’… 10 Tracks befinden sich auf „Polarity“. Ziel war es laut Band „harte Beats und peitschende Sequenzen mit gefühlvollen Melodien zu verbinden, die einen Hauch von Pop versprühen“. Eine hochgestecktes Ziel, dass Megadump jedoch konsequent in ihren Songs umsetzen. So bietet das Album stilistisch alles von druckvollen EBM-Nummern bis hin zu melodiösen, harmonischen Songs. Da treffen harte Vocals, treibende Beats und Drums auf Ohrwurmmelodien und eine angenehme Stimme, die sich weich ans Ohr schmiegt. „Polarity“ startet druckvoll und zugleich melodisch mit „Perfect State“. Der härteren Seite des Electro bleiben Megadump am Anfang des Albums weiter treu, um später langsam aber sicher in die poppigeren Bereiche der Musik und damit in die bessere Hälfte des Albums überzugehen. Wo die EBM-Stücke noch etwas fad und altbekannt klingen, da überzeugen die melodischen Stücke von „Polarity“ umso mehr. Unbedingt zu erwähnen sind in diesem Rahmen die Stücke „Regret“, „The Shape“, „Lazarus“ und das schöne Abschlussinstrumental „Trauma Place“. Diese Songs zeugen von Qualität und beweisen teilweise echten Ohrwurmcharakter. Die Kombination von bestimmenden Beats mit harmonischen Melodien verleiht den Songs ihre besondere Eingängigkeit und bohrt sich sofort in meine Gehörgänge. Der Gesang erstaunt mich zunehmend. Ganz geschmeidig fließen die Worte aus den Boxen und es wäre wahrlich viel zu schade Müllers Gesangstalent allein hinter aggressiven Vocals zu verstecken. Alles in allem bietet die CD eine interessante Mischung und die Stücke steigern sich zum Ende der Scheibe zunehmend. Die Bewertung des Albums fällt mir schlußendlich schwer. Es gibt einige granatenstarke Stücke, die sich ab der zweiten Hälfte des Albums häufen. Gleichwohl fehlt es einigen Songs noch an ‚Megadump’. Das soll heißen: den härteren Nummern fehlt es an der Eigenwilligkeit und Frische des Megadump-Sounds. Zu sehr lassen sich die Stücke auch auf CDs von Funker Vogt, [:SITD:] oder ähnliche bekannte Namen kopieren. Ich habe mich deswegen für die 4 ½ Sterne entschieden. Dennoch möchte ich allen Fans elektronischer Klänge empfehlen selbst einmal in „Polarity“ reinzuhören.