Mechnical Moth ist aus den Bestrebungen des Musikers Tandrin hervorgegangen, der im Jahr 2002 das 'Projekt Rosenhöhe' aus der Taufe hob. Der Name war dem gleichnamigen Darmstädter Jugendstilpark entlehnt. Bald plante Tandrin, seine Musik durch eine weibliche Stimme zu vervollkommnen und wurde auch bald fündig. Mit Sängerin Matricide wuchs das Projekt zum Duo und wurde in Mechanical Moth umbenannt. Erstes Werk der neuen Band war die EP "Broken Mirrors", die jedoch nie bei einem Label veröffentlicht wurde. Sie floss in das Debütalbum "Fallen Into You" der beiden Darmstädter ein, das nun bei Scanner erschienen ist.
Tandrin und Matricide setzen auf die Verschmelzung von warmen Vocals, melancholischen Melodien und elektronischer Instrumentierung. Zuweilen greift Tandrin auch selbst zum Mikro, um mit mal mehr mal weniger verzerrtem Sprechgesang den Songs einen entsprechend harschen Ausdruck zu verleihen. Schon der Opener "Dead Roses" eröffnet gekonnt das Wechselspiel mit romantischem Text, der von Matricide in klarem und zartfühlendem Gesang vorgetragen wird, und kühlen Beats. Dass Mechanical Moth auch eine härtere Gangart anschlagen können, beweist das folgende "Revive". Tandrins Gesang ist fast bis zur Heiserkeit entstellt und obwohl der Song eine gewisse Aggressivität besitzt, gehen Mechanical Moth jedoch nie so weit, die melodischen Grenzen gänzlich zu verlassen. Einen ersten Höhepunkt erreicht "Fallen Into You" bei "Personal Oblivion", das erstmals die Vocals beider Bandmitglieder kombiniert. Während Tandrin die Strophen zu massivem EBM-Sound vorträgt, sorgt Matricide im Refrain für Gänsehaut.
Bei manchen Songs, wie beispielsweise "Herz aus Stein", sind Assoziationen zu anderen bekannten Bands des Genres wie L'âme Immortelle unausweichlich. Doch Mechanical Moth müssen diesen Vergleich nicht scheuen. Die Songstrukturen des Duos bezaubern trotzdem durch ihre Eigenständigkeit und Emotionalität. Mal etwas poppiger ("The Unseen"), mal etwas mehr in Richtung Industrial tendierend oder gar ganz romantisch mit Klavierklängen ("About the Dead"): Das Debütalbum von Mechanical Moth kann sich wirklich sehen lassen.