Das Leben kann kalt und ungestüm sein. Wie findest du dich darin – dich, dein wahres Ich? MARY liefern uns zehn Tracks, die elektronisch in das Dickicht der Höhen und Tiefen hineinführen.

„Fire“ macht den Auftakt. Hoher Synth, die melodisch anstimmende E-Gitarre und die Drums sind die Grundlage für die verträumt, psychotische Stimme, die sich erhebt. Ist dies dein Feuer? Die Gitarre dominiert und wird hier und da leicht vom windig verwaschenem Wave untersetzt. In „Die Before Death“ finden wir markante Drums auf melodischem Synth-Wave. Die verträumten Vocals setzen sich mitunter auf eine Höhe mit der Gitarre. Was ist da tief in dir? Wer kontrolliert es? Die Vocals vereinen sich leidenschaftlich auf dem schrägen Gitarrensound. „Frantic“ setzt schnell, lebhaft und poppig ein. Wir heben ab auf dem Synth-Wave-Gemisch. Die wirre Hintergrundkulisse ist ungestüm, ehe es aufstrebend zum Refrain emporgeht. „That is just how it goes…“ Das Gefängnis deiner Seele – wohin kannst du dich noch wenden? Genauso ungebändigt wie der Background gibt sich jetzt die E-Gitarre, die in „Light of War“ noch mehr fordert. Der melodische Sound treibt voran. Die Vocals nehmen wieder den psychotischen Charakter an. Metallische, schnelle Schläge treffen dich. Fühlst du das Licht deines eigenen Krieges? In „Little Mess“ zeigt sich die E-Gitarre melancholischer. Wabernde Stromsequenzen legen sich unter die Stimme, während das Schlagzeug sie wieder metallisch durchbricht. Es folgt „Again, Again, Again“ – poppig schnell und schillernd hoch. Es wird reitend und ausufernd. „Take it from me, darling… Do it, do it, do it again…” Genauso schnell und melodisch, nur nicht ganz so hoch, zeigt sich „Devouring Me“ auf poppig klingenden Drums. „…Make me believe in you…“ Der Sound treibt. „…smiling, smiling at you…” Kurz düster windig und dann rasselnd hoch kommt „Come Back“ auf gedämpften Drums daher. Hoch schwingt die Stimme auf dem dunklen Unterton. Das vorantreibende Rasseln bleibt, während sich die schrägen Töne vereinen. Hoffnungslosigkeit breitet sich unabdingbar in dir aus. Rockig schnell geht es dann in „Growth“. Die E-Gitarre provoziert wild. Was haben wir nur getan? Sound und Stimme arten aus. Der Synth tanzt. Auch der letzte Track treibt dich voran, während die verträumte Stimme der schnellen Gitarre entgegensteht. „He!“ Leidenschaftlich und rasant führt dich die E-Gitarre und lässt dich verzweifelt erkennen: „Life can be so cold.“

Ob kalt oder nicht, mit MARY wird das Leben für eine Weile ordentlich aufgewirbelt. Die treibende Elektronik schaltet für einen Moment den Kopf ab, was man ja durchaus des Öfteren gebrauchen kann.

 

 

04.09.2020

 

Cold Transmission Music

 

https://www.maryofficial.bandcamp.com

 

01. Fire
02. Die Before Death
03. Frantic
04. Light of War
05. Little Mess
06. Again, Again, Again
07. Devouring Me
08. Come Back
09. Growth
10. Life Can Be so Cold