Mani Deum - Music for your local church

Eine kleine Runde (Neo) Folk gefällig ? Wollen wir mal auf die bekannten Namen verzichten ? Wie wäre es mit einer schönen (wenn auch nicht aufregenden) Mischung beliebter Komponenten zu einem gelungenen Album-Cocktail ? Mani Deum aus dem krisengeschüttelten Griechenland wollen nicht aufrütteln oder auf Mißstände hinweisen sondern erinnern mit ihrem wundervoll betitelten "Music for your local church" an schönere Zeiten. Na dann lauschen wir mal, wie potenzielle Kirchenmusik klingen könnte. Im ersten und zweiten Moment fühlt man sich als Fan von Ordo Rosarius Equilibrio sofort wohl. Eine schwelgend-romantische und atmosphärische dichte Stimmung begleitet die Lieder, die von den 6 Musiker mithilfe von Gitarre, Violine, Keyboards, etc. eingespielt wurde. Im Gegensatz zu vielen "truen" (Neo) Folk Bands und alten, zur Farce verkommenen Helden mit Maske und Tarnanzug, die denken, Ideenlosigkeit mit Minimalismus und zurückhaltender Instrumentierung ausgleichen zu können (wie auch immer man auf diesen Trichter kommen kann), wollen Mani Deum einfach schön klingen, auch wenn man schonmal ein wenig auf die Kitschdrüse drückt. Der Gesang überzeugt dabei sehr – Stil und Stimme sind besonders und hörenswert. Und als besonderes Schmankerl findet sich in "the cat and the crow" ein feines Gastspiel von Matt Howden. Nun stellt sich also nur noch die Frage, ob Mani Deum auch genügend kompositatorisches Talent besitzen um Spannung zu erzeugen. Und gerade 2012 kann man es als (Neo) Folker schwer haben, wenn man sich die letzten Outputs von Current 93, Sol Invictus, Tenhi und ganz besonders Of the wand and the moon sehr gelungen. Aber Mani Deum klingen gelungen anders. Man kann sie sich gut in einem Pup bei einem Bierchen vorstellen, sie funktionieren auch bei nicht ganz aufmerksamen Zuhören. Wendet man aber seine volle Aufmerksamkeit auf das Werk, dann kann man schnell Ermüdungserscheinungen verspüren. Denn so nett und romantisch alles klingt, so gleichförmig und wenig mitreißend ist das Album auf voller Länge. Schwierig. Instrumental gelungen, feiner Gesang und schöne Kompositionen... und denoch keine mitreißende Wirkung. Ein Album für den Alltagsgebrauch, für Kneipen- oder Hintergrundbeschallung (dann mit hervorragender Wirkung) und gewiß auch live eine schöne Sache. Aber für eine bessere Benotung steht die Langzeitwirkung im Wege.

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