Ziemlich genau 1000 Meilen sind es von Frankfurt nach Stockholm, tausend Meilen, die mich davon trennen, bei Lowe mal ein persönliches Interview zu führen. Zumindest ist ‚1000 Miles’ aber elektronisch bei mir angekommen. Als Teaser für das neue Album ‚Kino International’ wirkt der Song insgesamt noch elektronischer als das, was man vom Debüt-Album im Ohr hat. Ruhige Strophen mit einem treibenden Refrain verbindet der typische Gesang von Leo während im Hintergrund eine Acid-Line den Synthpop erfreulich genreübergreifend anreichert. Der Ohrwurmcharakter, den man von den drei Schweden kennt und liebt ist präsenter denn je. Fünf Remixes ergänzen die Download-only Single. Leider sind drei davon recht mäßig ausgefallen. Akanoid schleifen lahme Beats ein und nennen dies ‚Retro Minimal’ und selbst Hakan Lidbo schafft es diesmal nicht das glänzende Original aufzuwerten. Die ‚Rock Recover’ Version führt die für Lowe untypischen sägenden Gitarren ein und landet damit leider eher bei Prollgoth als beim eleganten Electro-Wave, wie ihn bspw. die Landsmänner von Kent in Perfektion präsentieren. Der Nautical Miles Mix ist ganz ok und lediglich der Victor Ginner Club Mix gestaltet ‚1000 Miles’ gebührend für die Dance-Floors dieser Welt und klingt vielleicht in etwa so, wie die house-lastigeren Mixes von den Kollegen Underworld. Vorteil der halbgaren Remixes ist die Vorfreude auf das neue Album. Schließlich ist ein gut produziertes Original ein besseres Häppchen als ein mittelmäßiger Song der durch Rekonstruktion interessant gemacht werden soll. Gutes Original mit fünfeinhalb Sternen minus anderthalb wegen überflüssiger Remixes ergibt eine Wertung von vier Sternen