'Aggression is good for you'. Das Kredo des Ein-Mann-Projekts Loss ist unverkennbar Aggression. Nach seinem ersten 3-Track-Release "A Letter That Will Never Be Sent" aus dem Jahre 2004 erscheint nun bei Spectre das erste Album "I Kill Everything". Das Hochglanz-Booklet verrät nicht viel über den Inhalt. Sätze wie 'Nobody hurts me like I do' lassen jedoch einen äußerst destruktiven Charakter vermuten, der sich beim Hören der CD dann auch bestätigt. Anders als man vermuten würde, ist "I Kill Everything" aber kein Aufruf zu blinder Wut und Zerstörung, sondern eher die Geschichte eines Dramas. Loss malt ein Bild der Zerstörung. Dieses beruht wohl teilweise auf persönlichen Erfahrungen und speist sich aus Motiven um Liebe, Hass und Tot. Die Vocals wirken geschrieen und sind dermaßen verzerrt, dass sie sehr schwer zu verstehen sind. Ihren wahren, vollständigen Inhalt kennt wohl nur Loss selbst. Damit behält er viele Geheimnisse um die beschriebene Gewalt für sich und man kann nur ahnen, mit welchen Abgründen Loss zu kämpfen hat. Musikalisch wird dieses Unglück mit harschen Tönen gezeichnet, untermalt von melodiösen und traurigen Ambientklängen. Dazu der verzerrte Gesang und metallen wirkenden Beats. Von den Streichern am Anfang darf man sich nicht täuschen lassen, denn bald legen sich schärfere Töne darüber. Alle Songs schwanken um die beiden Themen aus Traurigkeit und Aggression und verdeutlichen den dargelegten inneren Kampf. Diese Kombination ist auch geschmacklich ein zweischneidiges Schwert, da sich Loss nur selten für eine der beiden Seiten entscheidet. Aber "I Kill Everything" ist ein außergewöhnliches und imposantes Release und man kann gespannt sein, wohin Loss sein Potential und sein Ringen mit sich selbst führen wird.