Dass der Nachfolger vom 2005 Debüt "Interface" ein Album werden würde, welches keinem aktuellen Trend folgt, dessen konnte man sich als Hörer vorab schon ziemlich sicher sein. Tatsächlich ist es den beiden Leipzigern Christian Fritzsche und Guido Stoye gelungen ein facettenreiches und anspruchsvolles zweites Werk zu schaffen, dass sich zwar insgesamt nur schwer einordnen lässt, an Wirkung allerdings nicht zu unterschätzen sein sollte. Liebhaber elektronischer Musik, die mit dunklen und geheimnisvollen Atmosphären, Melodien, sowie komplexen Strukturen aufwartet, werden mit den zwölf Titeln der "Black Box" vermutlich voll auf ihre Kosten kommen. Die Titel der "Black Box" führen den Hörer durch elektronische Klangwelten, die einerseits unterstreichen, dass Liquid Divine ein außergewöhnliches Gespür für das Zusammenspiel von Wort und Melodie haben, die andererseits aber auch sehr deutlich machen, dass es sich hier keines Falls um simple Musik für Zwischendurch oder Unterwegs handelt. Wer danach sucht, sollte hier die Finger von lassen. In puncto Tanzbarkeit dürften sich die Geister scheiden. Denn auch wenn Titel wie "Click" als clubtauglich angepriesen werden, so wird man doch schnell feststellen können, dass "Black Box" insgesamt mit seinen Trance und Ambient-Einflüssen eine doch ganz andere Richtung einschlägt. Gerade die Textlastigkeit ist es, die den Titeln eine interessante Note verpasst. Diesem Album sollte man sich mit absoluter Aufmerksamkeit nähern, dafür bietet es mit jedem Hören neue Entdeckungen. Anspieltipps: Click, Technocracy, Satelites, Fortune & Fame