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Lifelover - Sjukdom
Eine kleine Prise Misanthropie an kalten Februartagen gefällig? Lasst euch doch die Stimmung wunderbar mit dem neuen Album der Schweden von Lifelover vermiesen, die weiterhin auf ihren ungewöhnlichen Pfaden wandeln und mit "Sjukdom" trotz diverser Schwächen die (un)erwünschte Stimmungslage herbeizaubern. Zunächst einmal muss sich der Hörer vom Wunsch trennen, ein typisches lebensverneinendes Album der Marke Wigrid, Forgotten Woods oder Shining in den Händen zu halten. Vielleicht auch ganz gut so, suhlt sich doch dieser Zweig der Schwarzwurzelszene in den immergleichen Jammer- und Autoaggressionstümpeln. Also machen wir einen Schnitt, Lifelover gehen andere Wege. Kein Höllengefauche, keine hochgestimmten, ständig zirkulierende Gitarrenriffs – hier wird eher der Knüppel aus dem Sack geholt. Die musikalischen Motive schwanken zwischen einer morbiden Blackmetal Stimmung (durch den Einsatz minimalistischer Keyboards), einer abwechslungsreichen und derb runtergestimmten Gitarrenarbeit (die bisweilen an Vertreter ganz anderer Stile, wie Totenmond, erinnern) und durchaus fordernden Vocals. Fordernd vor allem während der ersten Albumhälfte, da sie an jammerndes Growlen erinnern und sehr ungewöhnlich wirken. Seltsam aber auch, weil zur Albumhälfte ein Wandel eintritt und plötzlich doch deathmetal'ig gegrowlt wird. Über den Sinn oder Unsinn dieses Wechsels bin ich mir noch nicht im Klaren, aber sei's drum. Weitere Kritikpunkte finden sich in der bisweilen zu aufdrinlich-minimalistischen Keyboardarbeit, die dann doch dem Geiste des Suicidal Blackmetal Tribut zollt und die immergleichen Akkorde während der einzelnen Titel ständig wiederholt. Schade ist auch, dass einzelne Titel im Albumverlauf zu wenig herausstechen ("Homicidal tendencies", "Doften av tomhet" oder "Totus anctet") und das Album damit teilweise beginnt, am Hörer vorbei zu laufen. Aber diese Kritikpunkte können die Punkte auf der Haben-Seite nicht gänzlich überschatten: Denn allein die mitreißenden Gitarrenläufe des einleitenden "Svart galla" machen einen Hördurchlauf für Freunde extremeren Metals fast schon zur Pflicht. Und "Sjukdom" hat einiges zu bieten, wenn man sich mit den Defiziten und der ungewöhnlichen Art anfreunden kann. Lifelover – da werden sich sicherlich einige Geister scheiden. Eines der vielen gesichtslosen Projekte ist diese Band allerdings nicht!
Atomic Neon - Change
Besser als der Vorgänger, schlechter als die Vorbilder. Schwer zu genießen.
Mental D-struction - Extrapolation of Human Perspectives
Kranker, düsterer Braindead-Lärm. Nur für Freaks.