Mit Tosom Holism hat das Label Tosom ein Remix-Projekt ins Leben gerufen, das, wie der Name schon sagt, den Fokus auf das Remixen und Weiterentwickeln von Song-Ideen mehrerer Künstler untereinander legt. Dieser Prozess ist aber kein einmaliger Vorgang, sondern wird iterativ durchgeführt. Gerade wenn es, wie bei "Tosom Holism 01", nur zwei Künstler sind, hat diese Vorgehensweise etwas von einem Wettstreit der Ideen und birgt natürlich viele Gefahren, aber auch viele Möglichkeiten in sich. Die beiden alteingesessenen Tosom-Musiker Mario Löhr (N.Strahl.N, Erdlicht) und Martin Steinebach (Compest, Conscientia Peccati, StillStand, Monoid) haben sich der Herausforderung gestellt und machen in dieser neuen Reihe den Anfang. Mario Löhr ist unverkennbarer Anhänger von Feldaufnahmen, während Martin Steinebach mehr zum Industrial tendiert. Das spannende an der gegenseitigen Überarbeitung der Tracks sind nicht nur die Einflüsse beider Künstler und deren stetige Überarbeitung, sondern auch das Rätselraten, von wem wohl die ursprüngliche Idee zum jeweiligen Song kam. Der Hörer wird absichtlich im Unklaren gelassen, die beiden Songs dürfen noch nicht einmal einen Titel tragen. Beide bestehen aus Feldaufnahmen, oszillierenden Tönen, industriellem Brummen und auch teilweisen Melodien, jeweils mit unterschiedlichem Schwergewicht auf die einzelnen Anteile. Eine Melange, die zu sehr vibrierenden Songs geführt hat. Ein gelungener Start für eine sehr interessante Idee!