Lamila ist eine Wiener Folk-Pop-Band um die Singer-Songwriterin Camilla Thurner. Gemeinsam mit dem Gitarristen Alexander Hoffmann und der Kontrabassistin Ines Fuchs hat sie Lamila 2019 als ursprünglich rein akustisches Folk-Trio gegründet. Bereits bei der Debütsingle Dandelion Crown im Sommer 2020 wurde jedoch deutlich, dass sie sich von diesem engen Rahmen nicht halten lassen. Zwischen zeitgenössischem Indie-Pop Marke Fleet Foxes oder First Aid Kit, dem Folk der Summer of Love-Ära, aber auch Jazz bewegt sich der Sound der Band eklektisch, aber wie aus einem Guss. Das Gitarrenspiel ist beeinflusst von Folk- und Pop-Größen der 1960er Jahre wie etwa Simon & Garfunkel oder Nick Drake. Der Kontrabass verspricht mit rhythmischen Licks aus dem Handgelenk oder elegisch-brummenden Bogenstrichen die viszerale Unmittelbarkeit des Jazz. Harmonische Background-Chöre tauchen alles in ein warmes Licht und erzeugen ein Gefühl zwischen sanftmütiger Leichtigkeit und (manchmal melancholischer) Nostalgie.

In sich ruhend, tief verwurzelt, wie ein Baum: So beschreibt Mammoth Tree, die neue Single des Wiener Folk-Pop-Trios Lamila, die Sehnsucht nach Stabilität in dieser schnelllebigen Welt. Die Metapher des (Mammut-)Baums zieht sich durch den ganzen Song: vom Wunsch, selbst zu einem sprichwörtlichen Baum zu werden (to turn into a mammoth tree), den nichts in die Knie zwingt und der für seine Existenz nicht viel mehr benötigt als Sonnenlicht (and move my face towards the sun) bis zur Erkenntnis, dass die innere Reife ihre Zeit braucht, so wie das Wachsen eines Baums (a thousand years and nothing left to lose / and all he’s known‘s already gone). Übrig bleibt die alte Weisheit, dass dieses Wachstum auch schmerzliche Phasen benötigt, der eine oder andere Ast im Wind verloren geht, und Abkürzungen verwehrt bleiben.