„Prelude In Ci. Bwv 846“ (J.S.Bach) / (Track 01), „Prelude Nr. 4 In Em“ (F.Chopin) / (Track 05), oder „Prelude Nr. 20 In C. (F.Chopin) / (Track 11) gefällig? Mancher wird sich nun sicherlich fragen, ob er auf der falschen Seite gelandet ist, oder wir uns jetzt mit der sogenannten ernsten Musik, der Klassik beschäftigen. Weit gefehlt, die oben genannten drei Werke unterteilen ein Album, wie ich es so noch nie vorher gehört habe und welches mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Lamia ist ein aus Argentinien stammendes Projekt, welches mit „Dark Angel“ sein Debütalbum vorlegt. Als Veröffentlichungsplattform wurde das Label Black Rain gefunden und vertrieben wird über Nova Media Distribution. Es mag schon etwas abstrakt klingen, aber die stilistische Beschreibung der Musik könnte man am ehesten als Mixtur aus Die Form, Feindflug und Qntal bezeichnen. Beim näherem betrachten, bzw. hören von „Dark Angel“ wird die eben angeführte Stilistik dann eher verständlich, denn bei Lamia arbeiten zwei Profimusiker, eine Sopranistin und ein Pianist zusammen. Juan Andres Celasco (Keyboards/Programming/Vocals), Claudia „Caly“ Rolando (Female Voices), Lucio Moschella (Aditional Keyboards) und Maximiliano Schneider (Aditional Keyboards) sind die Köpfe hinter Lamia. Die Musik ist ein außergewöhnlicher Mix, aus teils hartem EBM und dezent eingestreuter klassischer Musik und dies in einer herausragend einzigartigen Weise. Um Irrtümer gleich im Ansatz zu vermeiden, der Albumtitel „Dark Angel“, sowie der gleichnamige Track, den es übrigens in zwei Versionen auf dem Album zu hören gibt, ist keine Anspielung, oder gar Coverversion vom gleichnamigen VNV Nation Song. Lässt man die drei oben genannten Klassik-Parts einmal außen vor, so findet man noch zehn weitere Tracks auf „Dark Angel“ vor, wobei von “Dark Angel“ selbst und von „You’II Die“ jeweils zwei Versionen auf dem Album zu finden sind. Außer den Albumversionen ansich gibt es von „Dark Angel“ (Track 02) noch einen Psycho Mix (Track 13) und von „You’II Die“ (Track 03) gibt es einen Instrumental Mix (Track 12). Ein Album, dass nicht jedermanns Nerv treffen wird, wer jedoch mal Lust auf etwas Neues hat, bzw. seinen musikalischen Horizont erweitern möchte, der bekommt mit „Dark Angel“ von Lamia ein Bonbon der besonderen Art serviert. Die einzelnen Stücke des Albums vermitteln teilweise schaurig schöne Stimmungsmomente, wie ich sie selten erlebt habe und sie verschmelzen zu einer Art Gesamtkunstwerk.