Das Debütalbum von Lafawndah, "Ancestor Boy", das am 22. März 2019 über ihr eigenes Label Concordia veröffentlicht wird, ist nichts weniger als ein musikalisches Manifest. Ein kraftvolles Statement einer Künstlerin, die sich weder in Umfang noch Intensität ihres Werks begrenzen lässt. Sie eröffnete das Jahr mit der kühnen Single Daddy und erschließt schon hier absolutes Neuland auf ihrem ganz eigenen, sehr persönlichen musikalischen Terrain. Hier wird Club- und Pop-Musik in eine aufregend, unerschlossene, fast erotische Moderne geführt.

Lafawndahs generations- und mediumsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Musik und Film mit der japanischen Ambient-Legende Midori Takada in Le Renard Bleu (mit Kenzo und Partel Oliva) setzt sich in diesem Jahr fort: Eine Performance mit dem Titel "Ceremonial Blue" wird im April im Londoner Barbican uraufgeführt.

Nachdem sie mit ihren Tan EPs bereits für Wirbel gesorgt hat, gräbt Lafawndah in "Ancestor Boy" tiefer, um Emotionen aus der tiefen Vergangenheit und Zukunft zu erkunden. Die Körperlichkeit des Albums ist unverkennbar; die Erinnerungen fast mineralisch. Es ist eine Geschichte für ein noch zu entstehendes Volk, das aus dem Bedürfnis heraus entstanden ist, andere zu finden. Im Kern der klanglichen und lyrischen Haltung des Albums steht der Wunsch, die Unsicherheiten zu teilen, wenn man nirgendwo hingehört.