Kreator - Hordes Of Chaos

Wer wie Kreator seine Wurzeln in der 80er hat, hat es nicht immer leicht, 2009 nicht verstaubt um die Ecke zu schauen. Der Erfolg von Gestern ist meist das einzige Lebenselixier. Doch was für die Kandidaten im Dschungelcamp gilt, muss nicht automatisch für die Heroen des Thrash Metal gelten. Die neue Jugend hat ihre Götter – braucht es noch eine Band wie Kreator. Eindeutig Ja – erst das letzte Album „Enemy Of God“ war ein kraftstrotzender Riese im Reich des Thrash. Ob das 12. musikalische Kind von Mille es mit ihm aufnehmen kann? Und ja...er schafft es problemlos Der Opener „Hordes Of Chaos“ strotzt nur so von geballter Thrash-Energie, das man annehmen muss, das es von jetzt an nur noch schlechter werden kann. Bereits beim ersten Durchlauf kracht dieser Sing in dein Hirn und verankert sich sofort. Doch das starke „Warcurse“ kann da locker mithalten. Es wird geschreddert was das Zeug hält und nicht mit Wut und Hass gespart. Einen Moment der Ruhe wird uns mit „Amok Run“ geschenkt. Gedanken an „Endorama“ werden lebendig, aber keine Angst, Milles sehr ausdrucksstarker cleaner Gesang bleibt (leider) die Ausnahme. Denn nach knapp einer Minute regiert wieder das Chaos und die wütende Welle zieht über dich hinweg. Positiv fällt auf, dass trotz der Kompromisslosigkeit und Härte des Werkes, Mille und seinen Manne ein wunderbares Gefühl von Eingängigkeit mitbringen. Mitbrüller wie „Destroy What Destroys You“ (Ton Steine Scherben lassen grüßen) funktionieren sofort und auch leicht vertracktere Granaten wie „Radical Resistance“ zünden nach wenigen Versuchen. Mit dem fast schon neumodischen „To The Afterborn“ wird die Melodic Death Ecke gegrüßt und in In Flames Manier ein neues Genre gegründet: Melodic Thrash Metal – Jawohl! Da fragt man sich nur, wer wieder auf die Idee kam, mit „Corpses Of Liberty“ ein völlig belangloses (und auch durch die Kürze völlig irrelevantes) Instrumental auf die Platte zu pressen. Sei’s drum, mit dem abschließenden und alles vernichtenden „Demon Prince“ wird noch mal kräftig Gift und Galle gespuckt (und den melodischen Gitarren erstaunlich viel Zeit gegeben). Kreator haben es mal wieder geschafft – auch 2009 kann Thrash Metal noch frisch und lebendig klingen. Ohne ausschließlich Rezepte der 80er in den Topf zu werfen, kreieren sie ein metallisches Festmahl, das erstaunlich leicht zu verdauen ist – trotz aller Schärfe. „Hordes Of Chaos“ ist das erste Highlight des noch jungen Jahres. Punkt!

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