Die Nostalgie des Ostens und der 80er Jahre bringen uns Kontrast mit ihrer Neuerscheinung „Ostseekind“, der Singleauskopplung aus ihrem Album „Unaufhaltsam“. Ganze fünf Remixe führen in eine belebte Welt der Erinnerung, die man greifen möchte - in ein Gefühl, das längst vergangene Zeiten mit Stolz wiederaufleben lässt.

Und fast ist es, als hören wir selbst die Wellen schlagen und die Möwen schreien. Verträumt melodisch nimmt uns der Synth Pop Remix mit an den Strand vergangener Tage. Wir betten uns ein in den Klang der sanften Stimme, die uns sagt: „Hinter sich die Welt und vor sich das Meer, so weit. Als Kind denkt man nie an Vergänglichkeit.“ Die Zeit hat keine Richtung mehr. Melancholisch und doch mit einem Lächeln badet man auf den Wellen, die der Synthesizer bündelt und verliert sich traumhaft schön auf den hohen Tönen. Und doch bleibt der Akzent der Wehmut. „Blaue Wimpel im Sommerwind, wehten dort, wo nur noch Erinnerungen sind.“ Wie in allen Varianten, steigert sich der Refrain zu einem aufbrausenden Aufbegehren in Sehnsucht nach Damals. „Wir waren für alles immer bereit… Blaue Wimpel, wie lang ist das her?“ Mit der sanften Gitarre steigt im Anschluss der Radioedit des Songs ein. Die mäßigen Drums schlagen stetig, was das Vermissen des Gestern verstärkt. Fast wie Streicher klingen die Töne, die der Synthesizer erzeugt. Es folgt ein Track für Liebhaber, der Extended Remix des Klassikers „80er Jahre“ aus dem Jahr 2007. Und sofort fühlen wir uns durch den poppigen Sound und die reitenden Drums zurückversetzt in die Zeit von Denver-Clan, Mini-Cooper und Co und rufen uns Falco zurück ins Gedächtnis. Und so heißt es hier genauso rhythmisch: „Vergessen fällt so schwer… 1,2,3, wer war mit dabei?“ Es ist eine Hommage an die Vergangenheit, ausgedrückt durch reitenden Electrosound. In der nachfolgenden Uselesssense Version von „Ostseekind“, lassen die Neuruppiner Freunde unserer Nordmänner die Synth-Töne miteinander spielen. Von allen Seiten durchdringen sie dich, betten dich wavig-sanft, ehe du, begleitet von fast rasselnden Lauten, im aufbrechenden Refrain auf der lebhaften Melodie emporgetragen wirst. Die Instrumentalversion des Titels, hier genannt „Analoge Wellen“, rundet das Gesamtwerk ab. Du hörst das Wellenrauschen und zunächst ist alles düster, tief und selbst die Gitarre scheint Trauer zu tragen, doch dann dringen die hohen Töne hervor und schräge Sequenzen stehen sinnbildlich für die im Kopf rotierende Erinnerung.

Wer sich auf die fünf Titel einlässt, der fühlt den Stolz und das Schöne des Vergangenen. „Ich bin ein Ostseekind. Hier gehör ich hin.“ Und so bleibt nach dem Hören eine Erkenntnis zurück: Die Zeit ist für jeden nicht endlos, aber die Erinnerung - die erlebten Momente - sind das, was sie kostbar macht und diese tragen wir für immer in unseren Herzen.

 

07.08.20

 

Danse Macabre Records

 

https://www.einheitsschritt.de

 

01. Ostseekind (Synth Pop Remix)
02. Ostseekind (Radioedit)
03. 80er Jahre (Extended Edit)
04. Ostseekind (Uselesssense-Remix)
05. Analoge Wellen (Langwelle)