Kontinent sind ein reines Instrumental-Projekt, bestehend aus den Soundbastlern Filmmaker und Sadxmafioso. Während der Erstere schon diverse Veröffentlichungen auf seinem Konto hat, war sein Kompagnion nicht ganz so rührig, stellt doch diese Zusammenarbeit erst sein 3. Release dar. Sei es drum, die Zusammenarbeit der beiden ist auch neu und somit kann man "Kontinental" durchaus als Debut betrachten.
Mit gerade einmal 25 Minuten wird das eine fix durchzuhörende Scheibe. Doch wer denkt, dass hier leicht konsumierbare Kost auf den Hörer zukommt, der wird sich arg verschlucken. Die Jungs sind nun einmal Soundfetischisten und das hört man der VÖ auch an. Da blubbert und wummert es, Soundphrasen schneiden sich unerbittlich immer tiefer ins Trommelfell. Eine industrielle Drohkulisse, die perfekt in eine konsumgeplagte Industriegesellschaft passt. Harmonie zu heucheln ist nicht das Ding von Kontinent. Selbst wenn Anflüge von Melodien auf die Hörmuscheln treffen, sind sie disharmonisch und erzeugen eine ungemütliche Drohgebärde. Der Industrial-Noise-Sektor wird in jedem Titel bedient. Die fünf Klangbastarde eignen sich dazu, in eine futuristische, menschenfeindliche Welt einzudringen.
"Kontinental" braucht eine gewisse Stimmung, wenn man sich der Musik nähern will. Hier ergibt man sich dem reinen Klang. Man kann die verschiedenen Ebenen durchstreifen und muss dabei arg aufpassen sich nicht am rostigen Industrieschrott zu schneiden. Nimmt man diese Gefahr in Kauf, dann gibt es 25 gute Noise-Minuten zu erleben, die einen garantiert in eine andere Welt mitnehmen. Um sich darauf einzulassen müsst ihr lediglich die Bandcamp-Seite der Jungs besuchen.
Zwar ist "Kontinental" nichts für jeden Tag, aber ab und an kann ich mich solchen Klangexperimenten durchaus mal hingeben.