Joel Tallent aka Jvox ist schon ziemlich lange im Musikgeschäft. Seit Ende der 80er treibt er sein Unwesen, begann sich Anfang der 90er mit elektronischer Musik zu beschäftigen und veröffentlicht nun sein drittes Album. Außerdem arbeitet Joel Tallent als Cartoon-Zeichner sowie im Bereich Visual Design. Der Titel seines neuen Album "QED" ist die Abkürzung für den lateinischen Ausdruck "Quod Erat Demonstrandum" (was zu beweisen war). Was Joel Tallent uns beweisen will? Vielleicht seinen außergewöhnlichen Sound, die Integration genrefremder Einflüsse wie Hip Hop und vor allem Jazz oder dass man aus Signaltönen aus dem Telefon auch einen Song basteln kann. Das hört sich vielleicht etwas experimentell an, ist es auch, aber das Ergebnis ist durchaus hörenswert und kein abgedrehtes Kunststück. Ebenso wie Gitarren sanfte Melodien zu Trip-Hop-artiger Hintergrundmusik spielen, so wird das Tempo von Sprachsamples und von ganzen Passagen verändert, wird leicht disharmonisches Klavierspiel eingestreut oder ein Lachen zum Rhythmusinstrument. Jvox verwebt alle seine Ideen derart geschickt mit seinen Stücken, dass viele Einzelheiten erst bei genauerem Hinhören deutlich werden. Einflüsse aus der Filmmusik der 60er meint man ebenso zu erkennen wie einen leichten Industrial- und Ambient-Touch. Einordnen lässt sich seine Musik freilich nicht, dafür schwebt sie viel zu sehr über den Dingen und hat sich von jeglichen Stilen verabschiedet. bzw. sie integriert. "QED" ist eine Art moderner Soundtrack, eine Art Geschichte, die erst noch entdeckt werden muss. Ein wenig auf die Sprünge hilft uns Jvox mit dem Video zu "Hog", dass man bei Youtube (http://www.youtube.com/watch?v=hLHUE8DCgpY) finden kann. Ein tanzendes Schwein? Ok, schon etwas schräg, aber trotzdem lustig.