I:Scintilla - Havestar

I:Scintilla können sich freuen. Wie auch die EBM Instanz „Front 242“ beispielsweise sind I:Scintilla bei Alfa Matrix untergekommen. Und das erste Release unter dessen Banner lautet Havestar, ist eine EP und beinhaltet 9 Songs. Die Band besteht seit 2003 und hat auch schon ein Debut veröffentlicht, welches den Titel „The Approach“ trägt. Die auf dieser EP vorhandenen Songs wurden eben diesem Debut entnommen, allerdings in neuen Versionen und Remixen. Aus 5 Mitgliedern bestehend kredenzen uns I:Scintilla einen schmackhaften Mix aus Elektronik – und Rockelementen. Prinzipiell sind es recht straight ausgelegte Songs, die ganz auf die betörende Stimme der Frontfrau Brittany Bindrim zugeschnitten sind. Da die Songs niemals überladen wirken, geben sie der Sängerin Raum, ihre Stimme zu entfalten und sich mit wundervollen Gesangsmelodien vom instrumentalen Fundament zu lösen. So gehen der Titeltrack und das nachfolgende „Scin“ gut nach vorne und fräsen sich nach einigen Durchläufen gnadenlos in die Gehörgänge. Fast gefällt mir „Scin“ sogar noch besser als der Titeltrack. Hier haben I:Scintilla auf alle Fälle bewiesen, dass sie wirklich gute Songwriter sind. Zwar sehr poppig und eingängig, aber nicht zu offensichtlich und platt, so dass die Songs auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilen. „The bells“ kommt etwas gemächlicher daher. Auch dieser Song weiß zu gefallen, auch wenn er nicht so catchy ist wie die ersten beiden Tracks. Auch „Capsella“ besticht mit einem schönen Refrain und erweist sich als gute Wahl für diese Art Wiederveröffentlichung. Ich bin kein großer Freund von Remixen, aber typisch für eine EP finden sich derer auch hier einige. Unter anderem von namhaften Artisten wie Combichrist und Implant. Wie zu erwarten verpassten sie „Havestar“ ein Soundgewand, welches dem Song den Freifahrtsschein für die Electro-Tanzfläche ausstellt. Wobei ich den Implantmix als recht langweilig empfinde. Die anderen Remixe sind eine nette Dreingabe, aber wären sie nicht da, würde es mich auch nicht weiter stören. Bleibt nur zu sagen: sollte es die Band schaffen und das Niveau der hier bzw. auf dem Debut vorgestellten Songs halten und es auf Album Nummer 2 auf ganze Albumlänge bannen können, erwartet uns ein ganz fantastisches Werk.

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