20 Jahre Ikon, 20 Jahre Goth Rock aus Australien. Da kann man nur den Hut ziehen und gratulieren. Und auch wenn die Band um Mastermind Chris McCarter nie einen Durchbruch erzielen konnte sondern immer still im Hintergrund produzierte sind es doch 20 Jahre voller schöner Musik, auf die man zurückblicken kann. Und natürlich wird auch das Jubileum einer nicht so großen Band von der Industrie mit einer Sonderauflage bedacht. Best of ? Remake der Klassiker ? Andere Bands spielen Ikon Lieder ? Nein, in diesem Fall werden die ersten beiden Alben aus den Jahren 1994 und 1996 einzeln wiederveröffentlicht und der Fan und Sammler erhält jeweilt eine BonusCD mit Raritäten und Schnickes. Sei es drum, gehen wir voreingenommen an die Besprechung der beiden Alben, die sicherlich nur die wenigsten kennen – denn 20 Jahre hält nicht jede Band so unverdrossen durch. Mit ihrem zweiten Album "Flowers for the gathering" aus dem Jahre 1996, das an dieser Stelle besprochen werden soll, setzen Ikon den Stil, den sie bereits auf dem 2 Jahre zuvor erschienenen Debut ausgearbeitet hatten, konsequent fort. Und wie es sich eben bei Bands verhält, die ihre Musik über mehrere Alben und Jahre wenig verändern, entscheidet einzig der subjektive Eindruck des Hörers, ob man den jeweiligen Vertreter der Musik eben mag oder nicht. Aus heutiger Sicht war das Debut sicherlich großartig, die 94er MiniCD "The echoes of silence" herausragend und immer wieder erschienen starke Alben. Aber gerade wenn man diese betrachtet und sich z.B. noch einmal das letzte offizielle Album aus dem Jahre 2009 "Love, hate and sorrow" in den Kopf ruft, dann erscheint "Flowers for the gathering" eher schwach. Das liegt gar nicht am ausbleiben von klasischen Ikon Stücken (die sich hier mit dem starken "Somewhere else" oder "Camouflage heart" finden), sondern an der Beliebigkeit, die sich bei fast allen anderen Songs breit machen. Es zündet einfach nicht wirklich und das Album blubberte damals und blubbert auch heute noch eher am Hörer vorbei. Deswegen ist hier die Feier zum 20jährigen eher gedämpft. So sehr ich das Debut weiterempfehlen konnte, so sehr kann ich es in diesem Falle nicht. Und die BonusCD, die noch schwächer erscheint als das Pendant, das es zum Debut mitgab, mach die Sache nicht besser. Ikon konnten es vorher deutlich besser und haben auch in späteren Jahren wesentlich mehr gezeigt. Deswegen bleibt "Flowers for the gathering" für Sammler und wahre Fans, wobei beide das orginal sicherlich schon im Schrank verstauben lassen. Die Bewertung bezieht sich ausschließlich auf das eigentliche Orginalalbum.