„An Omen“ ist die zweite Veröffentlichung von How to destroy Angels, dem neuen Projekt von Trent Reznor. Er rief die Band seinerzeit im Anschluß an die „Auszeit“ von Nine Inch Nails gemeinsam mit seiner Ehefrau ins Leben. Dieses zweite Lebenszeichen wird lediglich als Download sowie als (hochwertiges und dennoch preisgünstiges) Vinyl veröffentlicht. Die sechs Songs der EP kommen nach dem ersten Hören zunächst ein wenig unspektakulär daher. So scheint es jedenfalls. Die Musik erinnert an die ruhigeren Stücke von NIN, bringen aber dennoch eine gehörige Portion Eigenständigkeit mit. Wenn man die EP mehrere Male hört, erschließt sich einem die Musik erst richtig. Möglicherweise ist das auch so gewollt und lässt auf die Genialität der beteiligten Musiker schließen. „Ice Age“, zu dem auch ein Musikvideo gedreht wurde, überrascht mit subtilem Bluestouch. „The Loop closes“ gemahnt am stärksten an Nine Inch Nails, nicht zuletzt durch die unverkennbare Stimme des Herrn Reznors. Allen Songs gemein ist die unterschwellig düstere und zuweilen geisterhafte Stimmung, die eine ganz besondere und einmalige Atmosphäre entwickelt und für mich den größten Reiz der Platte ausmacht. So empfiehlt es sich am ehesten, das Werk immer im Ganzen zu hören, da erst dann das offensichtlich so beabsichtigte Konzept aufgeht. How to destroy Angels zeigen mit ihrer zweiten Veröffentlichung Eigenständigkeit und Weiterentwicklung. Ferner schaffen Sie es, eine nahezu einzigartige Atmosphäre zu schaffen. Und das jenseits aller gängigen Trends, weit davon entfernt sich anzubiedern. Irgendwie erinnert das ein wenig an Coil (woher kommt wohl der Bandname...?) und das ist gut so...