Hocico strike back! Auf der Setlist des E-tropolis-Festivals in Berlin waren bereits Appetizer auf das neue Material zu finden. Ende August schließlich ging die Maxi-CD „Dog eat Dog“ an den Start, welche die hochgeschraubten Erwartungen keinesfalls enttäuschte. Jetzt ist das nächste bitterböse Kind der beiden Mexikaner endlich geboren – getauft auf den Unheil verkündenden Namen „Tempos de Furia“, Zeiten des Zorns. Neben dem aggressiven Titeltrack der Maxi haben Erc Aicrag und Racso Agroyam zwölf vor Wut rasende Electrotracks niedergeschrieben und vier Bonustracks für die der Limited Edition beiliegenden CD produziert bzw. in Form von Remixen produzieren lassen.
Die beiden sind erneut hinabgestiegen in die Hölle, haben gewühlt in den Abgründen menschlicher Seelen, verirrter und verwirrter Geister, gestochert im schwarzen Sumpf von Aggression, Gewalt, Gier, Hass und Tod. Allem durch und durch Schlechten haben sie ins Gesicht geblickt, um danach wieder an die Erdoberfläche zu steigen, voller Zorn, beseelt von dem Wunsch, all jenen davon zu berichten, die daran interessiert sind. Dabei haben Sie keinen Aufwand und keine Mühe gescheut, eine von vorn bis hinten ausgefeilte Produktion vorzulegen. Selbstverständlich sind Hocico ihrem unverwechselbaren Stil treu geblieben: Ihre knallharten Beats treffen auf markante, charismatische Melodien und Sound-Effekte, auf die sich Erk Aicrags hasserfüllte Vocals legen. Bis auf ein paar Midtempo-Ausnahmen und einem düster-elegischen Instrumental wurde bei allen Titel das BPM-Level wieder schwer hochgefahren – vor allem der Titeltrack „Tempos de Furia“ kennt so gut wie kein Speed- und Wut-Limit.
Kaum ein Titel eignet sich nicht als Tanzbodenbrecher, neben der Single-Auskopplung „Dog eat Dog“ sind es Stücke wie „Twist The Thorn“, „Altered States“ oder „Where Words Fail, Hate speaks“. Refrainlastige Arrangements sorgen dafür, dass die Stücke schnell ins Ohr gehen und sich dort unlösbar festsetzen. Auf „Tiempos De Furia“ laufen Hocico zur Höchstform auf. Ausreißer? Fehlanzeige. Die Titel gehen durch Mark und Bein, rauf und runter. Diese CD wird einem noch lange Freude machen – aber bitte dabei nicht vergessen, auch die Backlist immer wieder mal durchzuhören! CD 2, die der Limited Edition beiliegt, präsentiert neben zwei weiteren neuen Songs – beide eine Top-Empfehlung, vor allem „The Disguise“ ist extrem futuristisch und ganz Hocico-untypisch, während „A Call for Destruction“ extreme Single-Qualitäten hat – je einen Remix von „Bite me!“ und „Twist The Thorn“, beigesteuert von Feindflug (hier rummst es ordentlich, allerdings hat das Original ein wenig mehr „Flair“) und Formalin, wobei letztere aus „Twist The Thorn“ eine robotische Breakbeat-Attacke gemacht haben – ein superber Club-Track!
Also: Bei der Limited Edition unbedingt zugreifen, wenn es sie noch gibt! Das exzellente Cover-Artwork prangt hier sogar als feste 3-D-Folie. Das ausfaltbare Booklet kann rückseitig zum Poster umfunktioniert werden, welches das futuristisch-ethnoinspirierte Cover zeigt. Ein Sammelstück – oder gleich die opulent ausgestattete Fanbox ordern!