Heimataerde brachten 2005 ihr Debutalbum "Gotteskrieger" unter das Volk. Nach mittlerweile 16 Jahren in den Untiefen der Musiklandschaft dachten sich die Herren, dass es an der Zeit wäre dem alten Werk neuen Glanz zu verleihen. Ich habe zwar natürlich bereits von Heimataerde gehört, aber bisher nur ab und an ein Lied konsumiert. Darum wird es jetzt Neuland für mich mal ein ganzes Album der Band zu erkunden. Logischerweise kann ich dann nicht auf die Ergebnisse des Remasterings eingehen, sondern werde lediglich dem Klang einen kleinen Absatz widmen.

Deus Lo Vult (Dudelsack) Samples, Die Laeuterung (gregorianische Gesänge), Ich hab die Nacht getraeumet (Minnegesang)

Nach einem Intro startet "Die Offenbarung" im Elektrogewand und Leierspiel, während sich mir "Baphomet" vorstellt. Seines Zeichens der Gehörnte. Gut, die Richtung erschließt sich mir. Die Leier kommt dann auch im nächsten Titel wieder zu Beginn zum Tragen, wobei sich die restliche Instrumentierung auf allgemein bekannte Electro-Genre Elemente beschränkt. Und das folgt dann auch in den nächsten Titeln. Leider wird genau das, was Heimataerde so einzigartig machen könnte, eben das Spiel mit mittelalterlich anmutenden Instrumentierungen, viel zu sparsam eingesetzt, um wirklich Akzente setzen zu können. Richtig zum Tragen kommen die  besonderen Stilmittel lediglich in den Titeln "Deus Lo Vult" (Dudelsack), "Die Laeuterung" (gregorianische Gesänge) und "Ich hab die Nacht getraeumet" (Minnegesang). Die restliche Platte besteht aus den allbekannten Electro-Versatzstücken mit Synthbass, Samplephrasen und stringentem Drumbeat. Dazu kommt noch der maskulin kehlige Gesang. Dabei kann man jedoch bereits erkennen, das Heimataerde einen guten Weg vor sich haben. 

Insgesamt würde ich "Gotteskrieger" nun nicht gerade als Meilenstein der Musikgeschichte betrachten, zu sehr erinnert mich das Dargebotene dann doch an Altbekanntes. Jedoch ist es ein gutes Album, um in Erstkontakt mit Heimataerde treten zu können. Anhand des Covers hätte ich mich sicherlich nicht für die CD erwärmen können, saß ich doch tatsächlich dem Irrtum auf, ich bekäme es einmal mehr mit einer Mittelalterband zu tun. So aber hatte ich angenehme Eöektrokost mit kleinen Aufhorchern und speziellen Darbietungen. Ich sag mal, das war ganz gut, geht aber bei Ausschöpfung der erkennbaren Möglichkeiten wesentlich besser. Man muss nur etwas mut ins eigene Können haben.

Der Klang entspricht zeitgemäßen Veröffentlichungen, wobei zu bemerken ist, dass man den Titeln ihr Alter durchaus anhört.