Lang erwartet und heiß ersehnt, ist es nun nach zwei Jahren Pause endlich da, das neue Haujobb-Album "Polarity". Nachdem der Vorgänger "Ninetynine" noch für gemischte Gefühle bezüglich der weiteren Entwicklung von Haujobb hervorrief, zeichnet sich schon mit "Polarity" abermals eine neue Richtung ab. Während auf "Ninetynine" im Gegensatz zu älteren Scheiben noch minimalistische Sounds und sehr ruhige Tracks dominierten, erschufen Dejan Samardzic und Daniel Myer mit "Polarity" eine gekonnte Mischung aus Ambient, Elektro und unscheinbaren Technoeinflüssen. Für mich eigentlich die CD aus dem Hause Haujobb, auf die ich schon lange gewartet habe. "Polarity" umfasst 'reguläre' 9 Songs, die restlichen 10 Tracks dienen als gekonnte Überleitungen zwischen denselben. Haujobb schaffen es immer wieder, den Hörer zu bannen und ihm neue Einblicke in das eigene Ambient/Elektro-Universum zu geben. "SINUS PROBLEM" überzeugt beispielsweise mit impulsivem Beat aber ruhigem, melodischem Refrain, während bei "CENTURIES IN ME" ein wenig Industrial durchklingt. Auch hier hebt sich der Refrain durch Klavier- und Synthklänge deutlich vom Rest des Liedes ab, was dazu führt, dass eine ständige Spannung im Song verborgen ist. Eines der besten Stücke ist "BOOM OPERATOR", das seinen treibenden Rhythmus mit Synthklängen aber ohne fette Beats rüberbringt. Auch "BOOM OPERATOR" bietet einen von Klaviertönen getragenen, dunklen und melancholischen Sound. Noch ein Anspieltip ist "UNSEEING", das, mit Streichern unterlegt, ebenso schwermütig klingt. "Polarity" ist die perfekte CD, um nachts allein im Auto durch die leeren Straßen einer Großstadt zu fahren...