Nachdem Grendel mit der 2002er EP "End of Ages" und dem Longplayer "Prescription Medicine" aus 2004 schon auf sich aufmerksam machen konnten, erscheint nun mit "Soilbleed" erneut eine EP, die sich anschickt, die Tanzflächen der einschlägigen Clubs unsicher zu machen. Und da bieten sich so fast alle Tracks der EP für an.

Den Auftakt bildet "Soilbleed", mit gewohnt harten Rhythmen und gut arrangierten Sequenzen und Samples, die sarkastisch-zynisch die Kriegstreiberei anprangern, die tagtäglich auf unserem Planeten stattfindet und den Boden rot färbt. Besonders bohrt sich ein Sample in das Gehirn des Hörers: 'The marine corps wants killers!' Harter Tobak und doch eine klare Botschaft. "Interrogation Leash" und "Aspiration Feed" schlagen in die gleiche Kerbe. Ebenfalls 2 sehr feine Tracks. Besonders gut weiß jedoch "Zombienation" zu gefallen. Ein bißchen variiert auch von der Aussage und doch für mich thematisch passend. So ist doch gerade jetzt zu beobachten, daß z.B. Soldaten die Grausames erlebt haben, völlig traumatisiert in ihre Heimat zurückkehren - in gewisser Weise zombieisiert.

Einen richtigen Ausreißer stellt "Dream II", eine ruhige Ballade mit traumhaften Lyrics und Pianoklängen, die einem das Herz weit werden lassen und beweisen, daß Grendel es hervorragend verstehen, Stimmungen zu erzeugen und Gefühle zu transportieren. Auch der Agonoize Remix von "Soilbleed" gefällt ziemlich gut, der Remix von Obszön Geschöpf jedoch sticht vom Arrangement her etwas arg aus dem Rest der Tracks heraus, was jedoch nicht heißen soll, daß er schlecht wäre - im Gegenteil: diese Version von "Soilbleed" dürfte auch ihre Fans finden.

Alles in allem eine sehr schöne EP. Für Liebhaber düsterer Elektronik mit Melodie und Gehalt dürfte Grendel's "Soilbleed" mehr als nur ein Reinhören wert sein.