Greenhaus wurden 1999 ins Leben gerufen, tourten bereits im Vorprogramm von Gary Numan, Mesh und De/Vision und obwohl "You Are Not Alone" bereits ihr drittes Album ist, stellt diese Veröffentlichung das Debüt der Briten in Deutschland dar. Sie haben ein neues Zuhause im Kalinkaland gefunden und starten nun auch in Deutschland durch. Dabei haben wir noch Glück, denn in ihrer Heimat erscheint "You Are Not Alone" erst im Januar. Wer Beschreibungen wie Electro oder gar Electro-Britpop wird erstens damit gar nichts anfangen können und zweitens streifen diese Stile Greenhaus' Musik fast nur am Rande. Zugegeben, es ist elektronische Musik, doch dann sitzt da z.B. noch Gastmusiker Achim Färber von Project Pitchfork hinterm Schlagzeug und Gitarren, Violinen und Flöten gibt es zudem auch noch zu hören. Dementsprechend schwierig ist es, bei der Beschreibung den Nagel auf den Kopf zu treffen. Irgendwo zwischen Electro-Britpop, Trip Hop, Space und Heavenly Voices wandelt "You Are Not Alone". Gerade die Stimme von Sängerin Phoenix J zieht einen in ihren Bann. Dabei sie ist weder sehr außergewöhnlich noch besonders auffallend. Aber so nach und nach erliegt man der Versuchung und ertappt sich sehr schnell beim Mitsummen. Ein weiteres Merkmal von Greenhaus' Musik sind nämlich ihre außergewöhnlichen Melodien. Ein Zusammenspiel aus fröhlicher Leichtigkeit und tieftrauriger Melancholie. Greenhaus treffen diesen einen Punkt sehr genau, den der über Freud und Leid entscheidet. Selbst bei Instrumentalstücken wie "The Greatest Place On Earth" spürt man diesen Grenzwandel zwischen Einsamkeit und Glücksgefühl. Die Briten haben sich genau das richtige Album ausgesucht, um in Deutschland endlich auch mal einen Fuß in die Tür zu bekommen. Mit "You Are Not Alone" dürfte ihnen das nicht schwer fallen. Langgezogene Klangteppiche aus sanftem Gitarrensound, kraftvollen Synths und Phoenix' Stimme: Musik, bei der man sich einfach fallen lassen kann und ein Album, das von Anfang bis Ende sein Niveau hält. Gastsänger wie Anthony Neale, Tim Green und Josie Akers tragen zudem dazu bei, dass einen dieser bittersüße Sound nicht überrollt und lockern das Album mit ihren Beiträgen auf, ohne den roten Faden zu verlieren. Wer neugierig geworden ist, kann sich auf der Homepage von Kalinkaland kann man sich ein Medley der Stücke vom Album anhören.