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Gooze Flesh - Burn Your Boats
Gooze Flesh: nachdem die Guano Apes das Handtuch geworfen haben, tatsächlich mal wieder eine gute Alternative-Rock-Scheibe aus Deutschland. Bewährtes Konzept in klassischer Besetzung: Gitarre, Bass, Drums, hier und da ein wenig Beiwerk aus dem Synthesizer und eine überzeugende, ausdrucksvolle weibliche Stimme, die unterschiedlichst eingesetzt wird und auch beim eingeflochtenen Falsett nicht kippt. Mit dem bereits in 2004 eingespielten und nun in breiterer Form veröffentlichten Album brauchen sich Gooze Flesh in keinster Weise vor ihren etablierten Kollegen verstecken. Hausgemacht kraftvoll präsentieren sich 14 Songs plus hidden Track in einer Stunde auf dem ersten Album der Band. Eine eingängige Midtempo-Nummer eröffnet ‚Burn your Boats’. Schöne Harmoniewechsel und relaxte Gitarrenbegleitung in ‚Ups and Downs’ wirken wie auch in ‚Little Star’ und ‚Extricate’ durchdacht und erinnern ein wenig an den klassischen amerikanischen Rock mit integrierten Retro-Gitarrenriffs. Dass Gooze Flesh noch eine Gangart zulegen können beweisen Songs wie ‚Do it with Me’, ‚Jealous’, ‚Goodbye Lover’ oder ‚Turn me aside’. Hätten sich Garbage nach ihrem Erstlingswerk in diese Richtung statt in die Weichspülecke entwickelt, so müssten sie jetzt nicht um ihr Comeback kämpfen. Die einzige wirkliche Ballade heißt ‚Precious Pearl’. Begleitet von einer akustischen Gitarre zeigt Annette die Qualität Ihrer stimmlichen Leistungen eindrucksvoll auf. Etwas überraschend kommt der zweiteilige Hidden Track, der zunächst einen gut zweiminüten zauberhaften Trip-Hop-Track beinhaltet bevor schließlich im zweiten Teil noch die Totenkopf-bestickten schwarzen Aerobic-Stulpen aus dem Schrank geholt werden um eine gelungene Coverversion des Achtziger-No-Go-Originals ‚Maniac’ darzubieten. ‚Burn your Boats’ ist sowohl ein ein Album für zu Hause als auch für die nächste Party das einfach Spaß macht und sich gut am Stück durchhören lässt. Die Jungs beherrschen Ihre Instrument, die Stimme harmoniert und die Produktion ist für den ersten Longplayer auch durchweg gelungen. Musik mit Hirn und (Rocker-)Herz, radiotauglich jedoch jenseits des Mainstreams, und das ist selten in diesen Tagen.
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