Herman Klapholz, vielen vielleicht bekannt durch sein Hauptprojekt Ah Cama-Sotz, lässt mit Gatto Nero die schwarze Katze aus dem Sack. Das Album seines neuen Projektes Gatto Nero heißt A_Drum, erscheint, wie viele seiner weiteren Projekte, bei Hands. In den letzten Jahren fand die Verschmelzung zwischen Industrial, Rhythm and Noise und Techno immer häufiger und vor allen Dingen schneller statt. Waren es zunächst nur kleinere Anleihen des jeweils anderen Genres, ist mittlerweile kaum noch zu unterscheiden, was genau im Vordergrund steht. Für die einen ist es ein Fluch, für andere wiederum ein Segen. A_Drum ist auf jeden Fall eine Bereicherung des Genres, sei es nun das eine oder das andere. Herman Klapholz weiß genau, was er tut und kommt ohne Umschweife zum Wesentlichen, nämlich kompromisslosem Beat – immer genau im richtigen Tempo und mit der richtigen Härte. A_Drum geht nach Vorne und nur nach Vorne. Laut Aussagen des 2017er Maschinenfest-Publikums kann man beim Sound von Gatto Nero nicht stillstehen und wie könnte man auch, wenn der treibende Beat scheinbar nie enden möchte, die Bässe durch Mark und Bein gehen und ein Profi wie Herman Klapholz an den Rhythmusreglern dreht? Die monotonen Loops werden von schneidenden Sequenzen und Bassläufen unterstützt, kleine Breaks sorgen für die nötige Auflockerung und Abwechslung. Die Grenzen dieses Genres wurden mit anderen Projekten, wie zum Beispiel ¥π¥ und Pow[d]er Pussy bereits des öfteren ausgelotet und angekratzt, mit Gatto Nero aber nun endgültig eingerissen. Herman Klapholz hat mit Gatto Nero seine musikalische Bandbreite erneut erweitert und die steht ihm, wie alle anderen Projekte bisher auch, ausgesprochen gut. A_Drum trifft den Nerv der Zeit, ist technisch ganz weit weit oben und die Tanzflächen werden auch voll sein. Absolute Empfehlung für alle Tanzwütigen.