Nachdem Funker Vogt 2012 mit der Maxi "Hard Way" von den langjährigen Weggefährten Synthetic Symphony zu Out of Line wechselten, erschien im Sommer dieses Jahres das neue Fulltime-Album "Companion in crime", das uns als Limited edition mit Bonus-Disc im Digipack vorliegt, aber auch als reguläre Album-CD erhältlich ist. Wieder haben die Funker alles richtig gemacht: Sie sind sich und ihrem Stil treu geblieben und haben ihren Sound gleichzeitig mit neuen Facetten bereichert. Auf "Companion in Crime" treffen fette Bässe auf straighte EBM-Sounds und Electro mit vielen melodischen Parts. Dem Song „The Firm“, zu dem auch ein Video gedreht wurde, möchte man gar lupenreinen Rave-Style attestieren. Bei Stücken wie "Our Life" und "Brüder" hört man jedoch klar, dass ein gediegenes, düsteres Balladentum nach wie vor ebenfalls Teil des Funker Vogt-Sounds ist. Eine weitere Konstante sind die zum großen Teil sehr refrainlastig ausgefallenen Tracks und der große Anteil deutschsprachiger Titel, was den Mitsingfaktor wieder ziemlich hochschraubt. Erfreulich auch, dass Jens Kästel seine Stimme zunehmend für cleanen Gesang als für (verzerrte) Shouts einsetzt. Der konstruktiv umgesetzte Aggro-Faktor ist aber (zum Glück!) gewohntermaßen hoch: Auch 2013 scheuen sich Gerrit Thomas und Jens Kästel nicht, laut und kompromisslos ihre Sicht der Dinge zu kommunizieren, auch wenn die Worte der Wahrheit meist sehr häßlich und frustrierend sind. Themen wie das Columbine-Highschool-Massaker, Religion, Krieg, Kameradschaft, Treue und Solidarität ziehen sich als roter Faden durch das Album, Schönfärberei sucht man hier wie immer vergeblich. Wer sich für den Moment jedoch nicht mit der wüsten Realität auseinandersetzen möchte, der sollte einfach tanzen. Dafür gibt es bei der Limited edition auf der zweiten CD sechs Bonus-Tracks: Neben Remixes der Titel "Columbine" (von Suicide Commando), "Six feet under" und "Gott noch nicht" liefern drei neue Songs weiteres Vollgas-Material, die den Kauf definitiv zu einer lohnenden Sache machen. An „Companion in crime“ wird man lange seine Freude haben, denn es lässt keine Wünsche offen. Erneut muss man vor dem konstant superben Output der Funker den Hut ziehen.