Kaum dass sich die Sonne wieder über deutschen Dächern ausbreitet und das Thermometer beharrlich die 20-Grad-Marke knackt, liefern ’Das Neue Elend’ den perfekten Soundtrack für alle, die lieber in Kellergewölben als im Biergarten glänzen: „Tanz“, veröffentlicht am 17. März 2025. Das BDSM-getriebene Industrial-EBM-Duo aus München packt zwei Tracks auf eine signierte Compact Disc und legt für Sammelwütige einen Download-Code oben drauf – ein Souvenir, das Herr Bluhm und A. Linenweaver höchstpersönlich veredeln.

In kaum zehn Minuten entfacht das Duo ein Electro-Inferno: Der Radio Edit prescht direkt in die Synapsen, während der Club Remix unverschämt an der Bass-Schraube dreht und jede Tanzfläche in ein wohliges Vibrieren versetzt. Die Produktion klingt, als hätten die Neue Deutsche Todeskunst bei der NDH einen Intensivkurs gebucht – glasklar, brachial, aber doch niemals klinisch. Gegründet 2009 und nach einer kreativen Kernschmelze 2019 neu verschweißt, liefert ’Das Neue Elend’ seitdem den Soundtrack für alle, die ihren Darkfloor gerne mit einer Prise Nihilismus würzen. Die Fachpresse adelte die beiden jüngst beim Eclipse Noire Festival als „fiesesten Süßigkeitenladen der Szene“ – eine Einschätzung, die „Tanz“ eindrucksvoll bestätigt und jede Playlist gnadenlos süchtig macht.

Wer mehr will, sollte sich jetzt schon auf das Sommer-Finale der „Fractures & Fetish“-Tour vorbereiten, das laut Band in Planung ist. Bis dahin gibt es den Frühlings-Ohrwurm auf allen relevanten Plattformen. Und falls sich jemand fragt, ob zwei Songs reichen: Spoiler – nach der dritten Runde brennt der Repeat-Button lichterloh, während die Nachbarn in der WhatsApp-Gruppe verzweifelt über mysteriöse Bass-Beben spekulieren. Kurz gesagt: Der Frühling hat seine Hymne – und sie trägt Lack, Leder und ein höllisch tanzbares Grinsen.