Das Ganze ist mehr als die Summer seine Teile, sagt man und das hat auch schon Aristoteles behauptet. Das mag auch stimmen, aber fest steht, dass bei Freibands neuem Album "298" die summe der einzelnen Songtitel den Albumtitel ergibt. Klingt komisch, ist aber so. Die Entstehungsgeschichte des Albums ist ebenso seltsam. Frans de Waard, der an etlichen Projekten wie Goem oder Beequeen beteiligt ist, einige Soloprojekte wie Freiband oder Quest unterhält und auch noch als Remixer (u.a. für Merzbow) tätig ist, nahm im Mai 2005 vor einem Konzert das Saxophonspiel von Bo van den Graaf auf. Im November desselben Jahres begann De Waard erstmals mit der Aufnahme zu experimentieren, aber es dauerte noch einmal bis zum Februar 2007, bis die drei Stücke, die auf "298" zu finden sind, fertig waren. Bei den einzelnen drei Stücken setzt De Waard einen Trick ein: Die Songs bestehen aus beständigen Wiederholungen. Diese werden von Loop zu Loop minimal variiert oder im Takt verschoben. Die Veränderungen sind bisweilen so gering, dass man beim punktuellen Hören des über 18 Minuten langen "258" den Eindruck bekommt, der Song würde sich gar nicht verändern. Das hat schon etwas stark Meditatives. "8" ist da schon abwechslungsreicher, wenn auch genauso lang. Die Saxophon-Parts sind dafür hier auf Mundharmonika-Affinität getrimmt. Aber auch dieser Song verfängt sich schnell in einer Endlosschleife. Ähnlich wie bei "32", wenn auch letzteres wesentlich kürzer ist. Experimentalmusik mal anders und vor allem ungewöhnlich sanft. Die CD ist auf 150 Exemplare limitiert.