As Flowers Decay - Requiem

As Flowers Decay - Requiem

Es gibt Releases, die sich wie ein dunkler Schleier über einen legen – schwer, melancholisch und doch faszinierend. Requiem, das am 28. November 2024 veröffentlicht wurde und unter anderem auch über Bandcamp erhältlich ist, gehört genau in diese Kategorie. Hinter dem Projekt steht Mariano Vidor, ein aus Italien stammender Tattoo-Künstler, der seit seiner Kindheit in Costa Rica lebt. Mit seinem ersten Album wagt er sich tief in die dunklen Klänge der 80er Jahre vor und verarbeitet Einflüsse aus Gothic Rock, Darkwave, Post-Punk, New Romantic und mehr. Das Ergebnis? Eine atmosphärisch dichte, aber noch nicht ganz ausgereifte Hommage an diese Genreklassiker.

Der Opener 'Golden Cage' macht einiges richtig: melancholische Melodien, ein treibender Beat und Vidors Gesang, der hörbar von Genregrößen inspiriert ist, setzen den Ton. Doch schon hier wird klar, was sich wie ein roter Faden durch das Album zieht: Requiem ist stimmig, aber manchmal ein wenig zu gefällig. Es fehlt an den sogenannten Ecken und Kanten, die einen Song wirklich unvergesslich machen. Stattdessen bleiben viele Tracks in der sicheren Komfortzone und wirken dadurch für mich etwas zu glatt.

Das heißt nicht, dass Requiem keine Highlights hat. Der Titeltrack Requiem (Track 3) und das emotionale Heart in Flames 8Track 4) sind zwei Stücke, die wirklich herausstechen. Besonders 'Heart in Flames' schafft es, mit seiner Tiefe und Intensität unter die Haut zu gehen – genau so, wie man es sich von einem Dark-Wave-Album erhofft. Auch 'Serpents' und 'Ugly' haben ihren Reiz, schaffen es aber nicht, den gleichen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Was das Album jedoch besonders macht, ist die DIY-Ästhetik. Mariano Vidor hat nicht nur alle Songs selbst produziert, sondern auch das Artwork gestaltet, was der Veröffentlichung eine sehr persönliche Note verleiht. Die Produktion hat einen rohen, fast nostalgischen Charme, der gut zum dunklen Sound des Albums passt. Dennoch hätte an einigen Stellen ein kräftigeres Mastering gutgetan, um den Stücken mehr Dynamik und Durchschlagskraft zu verleihen.

Requiem ist ein Debüt, das viel richtig macht, aber auch zeigt, dass Vidor noch Entwicklungsspielraum hat. Es ist gut gemachter Darkwave, aber es fehlen die Momente, die wirklich überraschen oder aus dem Genre herausragen. Wer jedoch eine Vorliebe für die düsteren Klänge der 80er hat und auf Bands wie The Cure, The Sisters of Mercy oder Draconian steht, wird hier viel zu entdecken finden.

Fazit: Das Album ist ein solides Fundament für die Zukunft und lässt hoffen, dass Vidor bei seinem nächsten Release mehr Mut zu experimentellen und kantigeren Elementen zeigt. Bis dahin ist Requiem unser aktueller Indie-Tipp und ein gelungener Einstieg in die Welt von As Flowers Decay, der Fans von Gothic Rock und Dark Wave auf jeden Fall einen Besuch auf Bandcamp wert sein dürfte.

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