Bereits im letzten Jahr überzeugten die Flashguns mit ihrer ersten EP’ Matching Hearts, Similar Parts’ und dem darauf enthaltenen ‚I Don’t Not Love You’, indem sie viele gute Dinge der englischen Indie-Szene der letzten Jahrzehnte vereinten. Wer hat sich nicht schon immer mal gewünscht The Cure ohne die ganzjährigen Winterdepressionen zu hören, die Killers mal wieder ohne das grosse Kitsch-‚K’ zu genießen oder Supergrass ohne dass die fettigen Haare sich auch in der Musik widerspiegeln. Die Flashguns schaffen all dies in den zehn Songs ihres nun endlich im Oktober erschienenen Debut-Albums ‚Passions Of A Different Kind’. Gitarren brauchen nicht unbedingt klar zu klingen, das ist eine Aussage, die sich durch das Werk zieht und ein wenig Shoegazer-Atmosphäre einfliessen lässt. Der Titel-Track des Albums vereint schnell alle Qualitäten der Band in 3:39 und man schwelgt leicht träumend durch die kleine Welt voller Melodien, Produktionskunst und prägnanten Gesang. Ohne mit der Wimper zu zucken wird in der Mitte des Songs einen Acoustic-Teil eingefügt, der dem Ganzen noch eine unverhoffte Wendung gibt. Das Spiel mit der Dynamic, die Abwechslung von laut und leise innerhalb kürzester Zeit zeichnet die Band generell aus und macht auch die weiteren Songs zu kleinen Schätzen. Zwar setzen die Flashguns auf konventionelle Songstrukturen und bewegen sich keinen Schritt vom 4/4-Takt fort, doch im Rahmen dessen folgt maximale Varianz in den verwendeten Mustern und Ausgestaltungen. ‚Heat and Fire’ bspw. groovt locker leicht vor sich hin während ‚Come And See The Lights’ atmosphärisch dicht eher stramm voran marschiert. Sicherlich ein Debut, das man nicht verpassen sollte, denn hier spielen sich ein paar motivierte Jungs die Seele und das Herz aus dem Leibe und geben alles um unaufdringlich zu gefallen. Mit Erfolg!