Fatigue, das Projekt der in New England ansässigen DJ/Producerin Lillian Edith Martin, setzt mit "It's All Burning" auf pure emotionale Konfrontation – und ich bin ehrlich: Diese EP ist nichts für die sanften Gemüter. Das Werk spiegelt den Titel treffend wider, als würde alles – die Energie, die Zuversicht, ja sogar die Hoffnung – im lodernden Feuer vergehen. Hier fliegen uns in acht Tracks pulsierende Beats, verzerrte Synths und eine fast greifbare Verzweiflung um die Ohren, die uns auf die Tanzfläche der dunkelsten Wahrheiten schubsen.
Der Eröffnungstrack, "Lay Fallow", baut sich gekonnt auf und schwebt über tiefen Synth-Flächen, als würde er an einem emotionalen Abgrund entlangtänzeln. Es ist ein fast hypnotischer Einstieg in die düstere Klangwelt, die Martin hier aufbaut. "Barley" setzt diesen Ton fort, lässt dabei aber den Eindruck von verlorenen Träumen und verwelkten Sehnsüchten durchdringen – dieser Song ist das perfekte Beispiel für Martins Fähigkeit, Klang und Emotion miteinander verschmelzen zu lassen.
Mit "Futile Age" wird das Tempo angezogen, und hier, muss ich sagen, fühlt sich das Thema der EP – Zerstörung und Verfall – am intensivsten an. Der Track lässt einen nicht los, wirbelt einen in einer Mischung aus Verzweiflung und tanzbarer Energie herum. Und dann folgt "Agonizing Over The Filth" – ein wahrer Schlag in die Magengrube, der lyrisch und klanglich das Unbehagen und die Rastlosigkeit perfekt einfängt. Dieser Track klingt wie ein wütender Schrei nach einem Ausweg, und ehrlich gesagt, hat mich dieser Song mehr als einmal ins Grübeln gebracht.
Die letzten vier Tracks, darunter Mixe von "Lay Fallow" und "Barley" sowie der neu interpretierte Track "Hush" im Blue Wizard Mix, treiben das Konzept der EP weiter in ein düsteres, vielschichtiges Klangbild. Besonders der Echo Haus Mix von "Barley" hat es mir angetan – hier vereinen sich unruhige Beats und hallende Synths zu einem Track, der sowohl energetisch als auch melancholisch ist. Und wenn die EP mit "Quiet Desolation (Allie Frost Mix)" endet, bleibt ein Gefühl der Leere, aber auch eine seltsame Befriedigung zurück. Dieses Ende ist ein leiser, melancholischer Ausklang, der trotz des Titels nicht wirklich beruhigt – und das ist verdammt beeindruckend.
Mit "It's All Burning" hat Fatigue eine EP geschaffen, die für mich wie ein Soundtrack zum Chaos unserer Zeit wirkt. Lillian Edith Martin fängt das Gefühl ein, wenn alles auseinanderzubrechen scheint, und das auf eine Weise, die sich gleichzeitig kathartisch und unerträglich anfühlt. Man kann sich dieser Mischung aus düsterem Synth-Pop und post-industriellen Klängen kaum entziehen, und wenn alles in Flammen steht, bleibt uns nichts anderes übrig, als mitzutanzen.
Fatigue - It's All Burning
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