War das Vorgängeralbum "Grotesque Consumer" noch ein gefühltes Emanzipationsprojekt als Solokünstler, setzt René Klimaczewski alias Klima alias Exocet auf seinem neuen Album "Consequence" eindeutig markantere Duftmarken. Der Titel des Albums scheint nicht umsonst gewählt. Exocet hat seinen Sound gefunden: "Consequence" hat den düsteren Unterton seines Vorgängers verloren, die maschinelle Kälte aber behalten. Dafür leben die Songs von Rhythmen und Samples sowie einem astreinen Sound, was in der Kombination das Album zu einem sehr überraschenden Stück elektronischer Musik werden lässt. Exocets Fable für Samples wird gleich zu Beginn des Albums deutlich, fängt das erste Stück "Work Don't Stop" doch direkt mit einem an. Flötentöne werden in den extrem basslastigen Beat integriert und dürfen sich auch ab und an von ihm lösen. Ein extrem ansteckender Song, mit dem Exocet sogleich sein Gebiet absteckt. "Terrifying Consequences" kombiniert metallisch-industriellen Sound mit wummernden Tribal-Rhythmen, "Break Away" klingt wie ein ausgehöhlter Song, von dem nur noch das Rhythmuskorsett übrig geblieben ist. Der Eindruck wird durch den verwendeten Hall noch verstärkt. Einfach umwerfend ist die Kombination von dickem Bass mit 80er-Jahre-Synthies und 90er-Jahre-Electro-Anleihen in "Drugs And Balance". Generell bewegt sich Exocet im Midtempo-Bereich. Keiner seiner Songs ist eine Gewaltmaschine. Aber die Wuchtigkeit der Beats lässt das Schlagwerk doch recht massiv erscheinen. Die vielen in den und über die Songs verstreuten Samples aus Filmen und sonst woher lockern das Ganze dann wieder ein wenig auf. Eine kleine Überraschung hat sich Exocet bis zum Schluss aufgehoben. Er kann nämlich auch anders. Das beweist er im abschließenden Dark-Ambient-Stück "Like A Viper", das mit dunklen Drones aufwartet und gänzlich auf Rhythmus verzichtet. Damit hält sich Exocet alle Türen offen, sich auch zukünftig nicht festlegen zu müssen. Und das ist auch gut so, denn "Consequence" zeigt auch nach mehrmaligem Hören keine Abnutzungserscheinungen.