„Entertainment macht es den Kritikern nicht leicht“ – so der Einstieg in den Pressetext. O ja, wie recht damit der Schreiberling hat. Schwerer, düsterer gothic-rockiger Batcave macht sich in den Ohren breit und sorgt für die dazu gehörige melancholische, tiefgängige, halluzinogene Gemütsverfassung. Die musikalische Brutstätte des Quartetts liegt in Atlanta (USA). Dass ihre musischen Einflüsse den frühen 80ern entstammen und somit sehr an Bauhaus und auch Alien Sex Fiend erinnern, lässt sich nicht leugnen. Allen Batcave-Gothrock-Liebhabern zur Freude präsentieren uns Entertainment mit ihrem Debütalbum „Gender“ den schrägen Sound der Anfänge des Gothics nun ganz neu. Und das macht sich nicht nur an der Dauer der CD (gerade mal acht Tracks und mit einer Gesamtzeit von 36 Minuten) bemerkbar, die der Länge der guten alten Vinyl-LP gleicht, sondern auch am Sound: Schleppend, konfus, drückend, depressiv... Wer einfach einmal abtauchen und von allem, was da draußen in der Weltgeschichte vor sich geht Abstand gewinnen möchte, dem kann ich dieses schon fast kunstvolle Werk wärmstens empfehlen. Genau das richtige zum Abschalten. Herzlich Willkommen in der tristen und verworrenen Welt von Entertainment. Von mitreißenden, durchdringenden Sounds ("Romance in a Rain", „Patroness“) über experimentelle Klangforschungen aus grölenden und dissonanten Gitarrenriffs, zerklüfteten Synthesizerklängen und steifen Beats („The Swing Movements, „A Seduction Walks“) bis hin zu ausgefallenen Klanggerüsten mit schroffen Beitönen („Confusion of Senses“, „Flesh!“). Besonders zu betonen sei an dieser Stelle noch die äußerst bemerkenswerte, stets verhallte und somit typisch batcavige Stimme von Sänger Trey Ehart, welche aufgrund ihrer wehleidigen schon fast geheulten Ausdrucksweise für die passende Grundstimmung sorgt. Alles in allem ein gelungenes Debüt mit Post-Punk-Batcave-Manier der ersten Stunde. Handgemachte, durchdringend düstere Kunst, die ihresgleichen sucht. „Gender“ wird alle wahren Fans dieses Musikgenres ansprechen, denn es erfüllt jegliche Finessen der Axiome des Gothics, welche bis ins kleinste Detail ausgetüftelt sind.