Eisbrecher - Schicksalmelodien

Eisbrecher - Schicksalmelodien

Sie sind wieder da – die Songs aus alten Zeiten! Eisbrecher lassen sie aufleben und das mit geballter Power, geladen und mit neuen Impulsen. Sind es auch deine Schicksalslieder, tragen sie deine Vergangenheit?

Wer kennt ihn nicht, den Aufmacher „Skandal im Sperrbezirk“? Härter, voller, hier und da verwaschener und angriffslustig präsentieren Eisbrecher ihr Cover. Vereinte Stimmpower und volle Bässe schlagen dir entgegen, rhythmisch gefolgt von „Anna Lassmichrein Lassmichraus“. Auch diese Neuinterpretation des alten Klassikers zeigt sich provokanter, elektronisch eindringlich und mitunter wirr. Der krassen Basspower stehen ausrufende Stimmen gegenüber. Forsch reiht sich das Schlagzeug ein. „Disco in Moskau“ steigt mit trippelnden, vollen Beats ein, provoziert genauso forsch. Auf die harten Bässe setzt sich metallisch das Schlagzeug. Marschierend geht es vorwärts. „… das Ende ist da für Lenin…“ Rockig hart bricht der Sound aus. Mein Favorit ist die durchaus hörbare Version von „Out oft he Dark“, die zunächst gebändigt wirkt, verwaschener und zugleich schicksalhaft. Sofort übernehmen Schlagzeug und E-Gitarre, bilden die forsche Grundlage für die starke Stimme. „…wann kommst du meine Wunden küssen?...“ Es folgt „Stossgebet“. Der Synth schreitet auf der forschen, wenn auch zunächst schwachen Elektronik. Es wird zunächst chillig, psychotisch und bricht dann voll und rockig aus. Rhythmisch bewegt sich die Stimme. Die E-Gitarre rockt und die geballte Stimmpower nimmt dich noch einmal mit. Mein nächster Liebling ist „All We Are“. Die E-Gitarre rockt chillig. Es wird klatschend. Hart tritt das Schlagzeug hinzu. Der Sound bricht ebenso voll aus wie zuvor. „… I know… you know… let´s get toghether…“ Sind wir nicht härter als Felsen, härter als Stahl? Es folgt die forsche, elektronische Version des „Goldenen Reiters“. Die Elektronik treibt und die altbekannte Melodie tritt hervor, härter, rockiger, rhythmisch. Die Bässe werfen sich provokant ein. „…he, he! Ich bin ein Kind dieser Stadt…“ Forsch und voll, Sirenen-gleich, fängt dich der Sound. „Freiflug“ ist mein nächstes Eisbrecher-Highlight. Der Titel steigt lauernd pulsierend ein. Chillige Schläge durchbrechen die schräge Masse, während die Stimme dir klar und tief begegnet. „… die Brücke brennt, kein Weg zurück…“ Kann denn Sehnsucht Sünde sein? Du breitest deine Arme aus. Leidenschaftlich vereinen sich die Stimmen „.. und ich flieg… und ich flieg… heute Nacht heb ich ab, flieg ich frei…“ Schnell wird es wieder chillig lauernd. In „Bitte Bitte“ treffen wir auf psychotischen Sound, dumpfe und schräge Beats. Der Sound wirkt frech und provoziert wie sein Inhalt. „… ich liebe dich… ich schenk dir mich…“ Wer ist dein Diener, dein Sklave? „… ab heut bin ich dein Eigentum…“ Vereint geht es voran. „… Bitte lass mich dein Sklave sein!...“ Kennst du es noch? Im nachfolgenden „Eins, zwei, Polizei“ zeigt sich die Stimme markant, gewohnt rhythmisch. Die Elektronik nimmt fast bösartig Fahrt auf. Schlagzeug und Bässe bündeln die Power. „…ja ja, was ist los, was ist das…“ Der Sound provoziert ebenso wie zuvor. In „Flieger“ rocken E-Gitarre und Schlagzeug, verein rhythmisch, provokant. Hier und da wirkt das Schlagzeug gänzlich metallisch. Und dann wird es fast zart. „…Flieger grüß mir die Sonne, die Sterne und den Mond…“ Angriffslustig wandelt sich die Power. Es folgt „Menschenfresser“. Die E-Gitarre rockt, die Elektronik zeigt sich forsch. Das Schlagzeug durchbricht hier und da die schräge, rhythmische Masse. Noch einmal erwartet dich Stimmpower. „…und wenn Menschenfresser weinen, tut ihnen alles schrecklich leid…“ Es wird klopfend, rockend, reitend. Die Gitarre heult schräg auf. In „Das steht dir gut“ treffen wir noch einmal auf flotte, treibende Elektronik. Das Schlagzeug überschlägt sich. Die Gitarre spielt frech mit dem Melodiebogen, bricht dann rockig aus, schräg durchbrochen. „… sie schaut dich an. Sie ist für dich da… und sie spricht nicht viel, denn ihr Körper spricht…“ Wir kommen zum nächsten Klassiker: „Schwarzes Blut“. Die Elektronik pulsiert, wird forscher und wandelt sich zum vollen Rocksound. Sieht man deine Seele in deinen Augen? „… ich lebe immernoch…“ Das Schlagzeug treibt. „… in meinen Adern fließt das schwarze Blut…“ Mein liebstes Stück folgt jedoch instrumental zum Schluss: „Schicksal“. Dem Namen entsprechend führt das Klavier schicksalhaft hinein, wavig umspielt, irgendwie geheimnisvoll und doch tragisch, eindringlicher werdend. Der Wave rotiert stellenweise schwach. Die schwachen Schläge, die du hörst, wirken wie ein schwacher Herzschlag. Es ist die Schicksalsmelodie.

Eisbrecher lassen alte Zeiten aufleben, wenn die Ursprungszeit der Titel auch nicht meine war. Das Revival kommt auf jeden Fall kraftgeladen daher und wird so manchen Hörer mitreißen. Also, bereit?

„…wann kommst du meine Wunden küssen?...“

 

23.10.2020

 

Metropolis Records

 

https://www.eis-brecher.com

 

01. Skandal im Sperrbezirk
02. Anna Lassmichrein Lassmichraus
03. Disco in Moskau
04. Out of the Dark
05. Stossgebet
06. All We Are
07. Goldener Reiter
08. Freiflug
09. Bitte Bitte
10. Eins, Zwei, Polizei
11. Flieger grüß mir die Sonne
12. Menschenfresser
13. Das steht dir gut
14. Schwarzes Blut
15. Schicksal

KOMMENTARE

Horrschd schreibt am 01.19.2021

Ich habe mir grad alle Songs reingezogen und bin mir sicher, dass es für Eisbrecherfans eine feine Sache ist, macht es doch das Mitsingen einfacher, weil man die Texte schon kannte. Alle anderen werden aber wohl fragen: Warum? Und gehen die meisten Tracks durch Riff- und Elektronikwand solide aber rein und bald wieder raus aus dem Hirn, fiel es mir bei "Schwarzes Blut" besonders schwer, nicht zu skippen: zu ähnlich sind Original und Eisbrecher, um nicht zu merken, dass ASP dem Song eben bei aller Gitarrengewalt Seele einhauchte. Dieser Zauber geht im Remake komplett verloren.


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