Wenn wir verloren sind, tanzen wir einfach in den dunklen Wolken des Schicksals? Technoid und Robo-like bringt das Soloprojekt von Egoist die Psyche in Wallung. Bereits 2004 kam „Breaking Moment“ als Demo mit fünf Songs und einem Remix. Nun gibt es ganze elf Tracks.
Den Auftakt macht „Product“ – mit einer dunkel wabernden Geräuschkulisse, dumpfen Schlägen und schließlich schnellen Beats und bearbeiteten Vocals, um die der Strom zu kreisen scheint – dunkle Schläge auf knackigen Drums und verwaschenen Schreien. Die Stimme marschiert und klingt Robo-like aus. Wirst du für mich tanzen? „Fallen“ steigt neblig ein, quietschend, zunehmend und ungestüm. Tief, fast erzählend trifft die Stimme und schnell wird es genauso schräg und marschierend wie zuvor. Die Elektronik rotiert chillig um den Hauch der Stimme herum, die dir provokant zuflüstert. Bist du in dieser Zeit verloren? Es folgt „Melting Point“, mit wirren Geräuschen, rotierend. Commander-like, doch gedämpft, meldet sich die Stimme zurück. Die impulsive Drumelektronik vereinnahmt sie. „…breaking moment… noone to tell…“ Frech zeigt sich der Synth auf den markanten Drums, den „Videogame-Sequenzen“. „…can we protect ourselves?...“ Ebenso provokant und schnell steigt „Century Of Sorrow“ ein. Die forsche Elektronik kommt von allen Seiten, wird hier und da durchbrachen. Verwaschen sind die Vocals, erneut „Commander-like“ und psychedelisch. Mit zarten, hohen Tönen steigt im Anschluss „Equalization“ ein. Frech, hoch und rollend setzen sich weitere drauf, der Wave rotiert dunkel. Angriffslustig und leicht verwaschen klingen die Vocals auf den Drumbeats und harten Schlägen. Es folgt „Automate“ – durchbrochene, wabernde Elektronik, schnelle, trippelnde Beats, krachende Schläge auf der rotierenden Masse. Angriffslustig zeigt sich erneut die Stimme und irgendwie doch ein Stück weit melodisch, vom Synthwave umspielt. Und doch bleibt der drastisch radikale Eindruck. „W.H.A.T.“ schließt sich mit durchbrochenen Sequenzen, markanten Drums und doch etwas wavig gleitend, an. Es geht zügig voran. Die Robo-Vocals werden zu einer Einheit mit der Elektronik. „Remake“ zeigt sich frech, trippelnd, beatig, hier und da etwas Wave-unterstützt. Stellenweise klingt es fast klirrend, wavig gefahrvoll auf den knackigen, schnellen und treibenden Beats. „Wishlist“ schließt sich an. Prophetisch, schwach und leicht verwaschen hörst du ihn und einzelne lodernde Frequenzen, die sich schnell ungestüm sammeln. Dunkel ist die Basslinie, auf der sich die Vocals rhythmisch marschierend vereinen. „Dellusion“ steigt genauso prophetisch verwaschen ein. Bist du nahe dran, zu sterben? „…if I stay will I be saved?... Help me!...“ Die Drum-Beat-Elektronik zeigt sich gänzlich chillig. „No! I Am Not!“ weckt Angst und Panik. Gehetzt hörst du sie, Geräusch, sogar Schreie? Die Drumbeats bewegen sich auf bedrohlicher Elektronik, eindringlich, markanter werdend, dominierend.
Während dem Hören von „Breaking Moment“ heißt es „Nachdenken ade!“. Stetige Beats, psychotisch rotierende Elektronik – da strömt im Kopf alles durcheinander. Meins ist es nicht, aber wer auf markante Beat-Elektronik steht, der hat hiermit sein Schätzchen gefunden.
15.05.2020
Aliens Production
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01. Product
02. Fallen
03. Melting Point
04. Century Of Sorrow
05. Equalization
06. Automate
07. W.H.A.T.
08. Remake
09. Whishlist
10. Dellusion
11. No! I Am Not!