Fast vier Jahre sind schon wieder vergangen, seit die „Höllenbrut“ im Jahr 2009 das Licht der Welt erblickt hat. Der Losttrooper schickt seine Maschinen nun auf die „Operation Düsternis“ und den Hörer in die Zeit, als der 2. Weltkrieg endete. Ein Ende mit noch mehr Schrecken und voller Grausamkeiten.
Die ersten beiden Alben wurden beim Medienkonverter besprochen und trotzdem sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass Dunkelwerk zwar Samples aus dieser dunklen Zeit verwenden, es sich aber nicht (nur) um die typischen handelt, sondern auch um seltene Radioaufnahmen etc. Zudem betont der Losttrooper aus meiner Sicht glaubhaft, dass es ihm nicht um Sieg oder gar Glorifizierung geht, sondern um die totale Niederlage. Was durch die vertonte Trostlosigkeit der ersten beiden Tracks direkt klar werden dürfte. Und nicht umsonst heißt es vor einem Hitler-Sample „Der Brandstifter spricht“. Es bleibt aber eine Gradwanderung. Aus dem Kontext gerissen, finden vielleicht bei „Schnuffi“ die Falschen gefallen an den Samples. So grotesk sie auch sein mögen. Aber genug dazu, bewerten wir lieber die Musik.
Es dominiert wie auf den Vorgängern Endzeit-Electro, allerdings erinnern viele Klänge an die Anfangstage des Techno und es gibt Songs, die ohne die von mir so geschätzten Breaks auskommen. So wäre „Häuserkampf“ ohne die Samples fast schon fröhlich. Echte Überraschungen bleiben aber aus. Anspieltips sind „Kommt!“, das dem Thema entsprechend kranke „Bissige Kröte“ und trotz einiger Längen das finale „Flucht“. Auf der anderen Seite fallen einige Tracks deutlich ab, zum Beispiel „Das Wort der Front“. Das treibende „Katjuscha“ wiederum wird mir durch die Samples vergällt. Ehrlich gesagt, könnte ich mein Fazit zum Album „Höllenbrut“ für „Operation Düsterland“ kopieren.
Es ist das erwartbare „Dunkelwerk“ und bei einem Veröffentlichungsrhythmus von vier Jahren sollte bei den Anhängern des Losttroopers keine Langeweile aufkommen. Letztere könnte neutrale Hörer hingegen erwischen, zumindest über die voll Distanz. Ohne Frage aktuell bleibt der ausgesprochene Wunsch des letzten Sprachsamples – „Wenn doch Frieden wäre“.