Melodischer Gothic-Metal erwartet uns in sechs Tracks aus Finnland, die eine gekonnte Neuinterpretation des alten Klassikers „Hurt“ einschließen.
„Recreation Of Death“ heißt der erste Titel, in dem uns die E-Gitarre gleich schräg auf fordernden Drums gegenübertritt. Hoher melodischer Synth-Rock stimmt mit ein, auf das, was da noch kommt und das sind mitunter ausufernde Stimmen, aufstrebende Refrains und vereinte Inbrunst. Wird die Welt ohne dich brennen? Der Song tut es gewiss, was die E-Gitarre beweist, die im wilden Tanz die Drums beherrscht. „Hearts Killing Field“ schließt sich an, lässt nur ein kurzes verträumtes Aufatmen zu, ehe der Sound ebenso vorantreibt. Die E-Gitarre schießt förmlich voran, während sich einzelne Klaviertöne auf mäßige Drums legen. Melancholisch verträumt bündelt sich die stimmliche Inbrunst. „So baby close your eyes…“ Es folgt die neue Version von „Hurt“ – eine gelungene Umsetzung. Die Vocals haben mitunter einen provozierenden Charakter, doch haben nichts an ihrem leidenschaftlichen Feuer eingebüßt. Wieder startet der Track kurz verträumt, doch emporische Drums nehmen den Takt auf, während die Stimme von den Bässen unterstützt wird. „I focus on the pain…“ Es wird rockig meldodisch. „…my sweetest friend… you can have it all…” Schräg und hoch spielt die E-Gitarre auf den Drums ihr Lied, als wolle sie sagen: Schau dir das alles an! In der Stimme brennt Leidenschaft. Ihr folgt ein flüsternder Unterton – doch nur kurz, ehe sich im Refrain wieder das Feuer bündelt und der Sound an Tempo gewinnt. Fast angriffslustig klingen die Vocals in „Devil Is In The Details“. Hoch, schräg und irgendwie fast ironisch und böse lauernd klingt der Track. Triumphierend hoch zeigt sich die E-Gitarre auf rotierenden Bässen. Es wird schließlich melodisch gerockt. „..fucking sin we share…“ Wütend bricht die Stimme aus, zügelt sich wieder. Schräge Zwischenrufe durchbrechen den lauernden Sound. „The devil is in the details…“ Die E-Gitarre ist nicht mehr zu bändigen. Bearbeitet und mit Echo fallen die Vocals ein, ehe gewohnt melodisch der rockige Refrain folgt. Kannst du noch atmen? Und nun folgt „My Juliet“ und wer hier eine zarte Ballade erwartet, der irrt sich. Hoher, rockiger Sound erwartet uns. Er dominiert. Die E-Gitarre lauert und die Stimme zeigt Leidenschaft. Wer ist deine Julia? „You and I…“ Schräge Parts, monotone, mäßige Drums und ständige Textwiederholungen verleihen dem Titel eine unverkennbare Tragik. Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Romeo und Julia? Aber was, wenn man selbst diese Geschichte ist? Wirr bündelt sich die Soundkulisse. Die Gitarre reitet. Und dann hörst du sie vereint, die maskulinen Vocals, verträumt – doch wieder nur für einen Augenblick – ehe es wieder rockig ausbricht. In ebensolcher Manier schließt der Schlusstrack „Love Denied“ den Kreis – zunächst ruhig, melancholisch und dann tanzt wieder schräg und forsch die E-Gitarre und nimmt sich, was sie braucht. Hast du es alles gefühlt? „…fly away…“
D.O.L. haben sich stilvoll vorgestellt und liefern für Fans melodischen Metals mit Tiefgang sicher neben dem Hurt-Klassiker weitere Titel, die zum Schmankerl werden können.
Inverse Records
11.09.2020
https://www.dolband.com
01. Recreation Of Death
02. Hearts Killing Field
03. Hurt
04. Devil Is In The Details
05. My Juliet
06. Love Denied