Digital Geist – das ist Alex Kourelis aus New York – eine Ein-Mann-Show zwischen Ambient, Electro und treibendem Techno. Die Mischung macht’s bei dieser Scheibe. Wer nur wenig Zeit hat, kann mit dem ersten Track ‚Earworm (No Light Guides Us)’ schon mal einen guten Überblick bekommen von dem was hier geboten wird. Denn mit Sprachgesang, der von der Intensität an das Sample aus ‚Little Fluffy Clouds’ erinnert, startet dieser Track, geht entspannt ein wenig wie ‚FSOL’ in der Accelerator-Zeit weiter bevor sich das Stück mehr und mehr zu einem mit knallenden Beats und Acid Anleihen ausgestatteten Technomonster entwickelt. Gleich am Anfang einer der besten Tracks! Die angenehme Stimme von Krista Dragomer gibt’s dann in drei weiteren Tracks zum Glück nochmal zu hören. Insgesamt spielt sich ansonsten auf diesem Album viel im instrumentalen Bereich ab, daneben gibt es aber noch einen Vocal-Tracks, der es in sich hat. ‚Someone Like Me’ mit Vocoder-Gesang eines gewissen ‚Newt’ macht im tanzlastigen Original als auch im Front 242 Remix, der an die ‚Tyrany for You’ Phase erinnert Laune. GUTEN Trance gibt es mit ‚Red Techno’, in dem zwischendrin klimpernd-elektronische Breaks wichtige Akzente setzen. Wer sich das Album zulegt bekommt noch ein Passwort zum Download neun weiterer Tracks geliefert. Und wer jetzt glaubt, das seien so in etwa die Reste, die im Studio eben liegen geblieben sind, der täuscht sich ganz gewaltig: die Tracks mögen thematisch vielleicht nicht alle ins Konzept des ‚Zero Engine’ Albums passen, aber bspw ‚Swimming at Night With You’ ist sicherlich DER Track, in dem Alex beweist, dass er atmosphärisch dicht coole Chill-Out-Musik machen kann, die begeistert. Vier Remixes gibt es außerdem von ‚Someone Like You’. Zwei davon sind sehr viel experimenteller als der Rest der Songs ausgefallen, genauso wie der ‚Abstractology Remix’ von ‚Red Techno’. Den Front242 Remix finden wir nochmals in der instrumentalen Version. Schließlich muss noch der Track Arc erwähnt werden, der schöne Leftfield- lastige Sounds mit Vocals vereint, die entfernt an Legenden wie John Lydon erinnern. Für Freunde der ordentlichen, grenzüberschreitenden elektronischen Musik mit viel 'Bum-Bum' findet sich mit ‚Zero Engine’ ein Schmankerl das zwar bereits 2006 veröffentlicht wurde, vielleicht aber das erste kleine Highlight für ein gelungenes musikalisches 2007 ist.