Ferdinand Steinbart (Drunkness) und Katja Heller haben mit "Die Perlen (vor die Säue)" ein Projekt gestartet, dessen Songs mich beim ersten Hören nicht gerade umgeworfen haben. Aber da jeder eine zweite Chance verdient, habe ich mir das Album in Ruhe noch einmal angehört und schon viel mein Urteil nicht mehr so rigoros aus. Was man den Perlen zugute halten kann, ist ihre unbeschwerte Art. Man hat nicht den Eindruck, dass Ferdinand und Katja irgendwelche Klischees erfüllen oder Genres bedienen wollen. Die Musik wirkt auf mich sehr unbekümmert. Die beiden hatten anscheinend richtigen Spaß bei Einspielen. Um bei der Musik zu bleiben. Einige Songs finde ich richtig gut. Andere wirken dagegen misslungen: Der Gesang scheint an manchen Stellen nicht zu passen und einige Stücke wirken entrückt. Beispielsweise "A New Day Begins" könnte von einer komplett anderen Band stammen. Alles in allem wirkt die CD unrund, was das Hören aber andererseits auch wieder abwechslungsreich gestaltet. Da die Perlen für verschiedene Musikrichtungen offen sein wollen, will ich hier auch nicht den Versuch starten, dieses Album einer solchen zuzuordnen. Sagen wir einfach, es handelt sich um irgendwas zwischen Synthiepop und Elektro. "Bitte wirf mich weg!" ist eine Gratwanderung: Nah am Experiment aber gleichzeitig auch (teilweise) wieder clubtauglich. Aus diesem Grund bleibt mein Gesamteindruck ebenfalls sehr gemischt. Die CD kann übrigens für 10,-DM pro Stück plus 5,-DM Porto und Verpackung bestellt werden.