Depeche Mode sind Kult, wieder einmal und schon seit jeher. Eigentlich haben sich die Briten direkt nach der Bandgründung direkt nach oben katapultiert und blicken nun, 26 Jahre nach der Gründung der Band auf 70 Millionen verkaufte Alben und über 40 Chart-Hits zurück. Damit sind sie sozusagen die Beatles der Neuzeit. Ebenso wie bei den vier Pilzköpfen hat es auch bei Depeche Mode intern arg gekriselt. Gleich zu Beginn verließ Vince Clark die Band, später Alan Wilder. Doch im Gegensatz zu den Liverpoolern hat das Trio aus Basildon die Krise überwunden und vor allem mit ihrem letzten Album "Playing The Angel" eindrucksvoll seinen Status als beste elektronische Pop-Band bestätigt. Immer noch füllen sie große Hallen und Stadien und bei kaum einer anderen Band ist das Interesse der Medien und vor allem der Fans so groß wie bei diesen dreien. Wenn Dava Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher auf der Bühne stehen, wirkt das Publikum wie hypnotisiert, folgt jeder von Daves Bewegungen und kann jeden Song mitsingen. Bei den vielen Alben und Singles beeindruckend und wohl einmalig. Nun gibt es endlich eine erste Best-Of, sieht man von der Singles-Collection einmal ab. Zugegeben, "The Best Of Volume 1" kommt sehr spartanisch, mit wenig Informationen und äußerst schlichtem Cover daher. Aber man könnte diese puristische Aufmachung auch als Reminiszenz an ihre Anfangstage verstehen und als Zeichen, dass ihre Lieder mehr sagen, als jedes Design. Songs wie "Shake The Disease", "Everything Counts" oder "People Are People" könnte man schon jetzt als Evergreens bezeichnen, ganz zu schweigen von der Hymne "Never Let Me Down Again". Aber auch die neueren Songs, angefangen bei "Enjoy The Silence" über "Walking In My Shoes" bis hin zu "Dream On" und dem aktuellen "Precious" werden mit Sicherheit Kultstatus erreichen. Auch die auf dem Album enthaltende, neue Single "Martyr" wird da keine Ausnahme machen. Schließlich rumpelt der Song mit seiner Kombination aus Gitarre, Elektro und Daves weicher aber bestimmter Stimme ordentlich. "The Best Of Volume 1" bietet einen guten, aber natürlich nicht vollständigen Überblick über 26 Jahre Depeche Mode. Wer eh schon alle Alben sein Eigen nennt, kann diese Best-Of getrost ignorieren, da alle Sogs in der Album-Version vertreten sind und sollte sich lieber die Martyr-Single kaufen. Wer Depeche Mode noch nicht kennt (eigentlich unvorstellbar) oder sie gerade erst entdeckt, bekommt mit diesem Album einen guten Einstieg.