Es ist schon eine besondere Ehre, eine neue Single von Depeche Mode rezensieren zu dürfen. Vor allem wenn es die Vorabsingle zu einem neuen Album ist. Depeche Mode waren in der Vergangenheit immer wieder gut, mit der ersten Single eines Albums aufhorchen zu lassen. Weil sie sich was trauten und augenscheinlich wenig darum gaben, was man von ihnen erwartete, man höre nur „Personal Jesus“, „I feel you“, „Barrel of a Gun“ oder auch zuletzt „Wrong“. Für mich persönlich war es immer ein heimliches Vergnügen, zu beobachten wie verstörend die Songs auf eingefleischte DM-Fans wirkten. Nur um langfristig dann doch auch zu Klassikern zu avancieren... Doch nun zu „Heaven“. Depeche Mode bleiben sich insofern treu als dass sie wieder mal für sie ungewohnte Töne anschlagen. Was mir zeigt, dass die Herren nicht auf Nummer Sicher gehen, sondern noch immer innovativ zu Werke gehen wollen und können. „Heaven“ ist nämlich ein richtig guter Song geworden, der sich einem so richtig erst nach mehrmaligem Hören erschließt. Sehr ruhig, sehr melodiös, sehr leidenschaftlich. Martin Gores Gitarre kommt in diesem Lied sehr prägnant zum Einsatz und die Elektronik hält sich scheinbar ein wenig im Hintergrund, ist aber dennoch omnipräsent. Dave Gahan präsentiert sich in Höchstform, ist über jeden Zweifel erhaben. Leider liegt mir nicht die Single-CD vor, auf der ein waschechtes B-Seiten-Lied enthalten ist. So muß ich mit der Maxi-CD vorlieb nehmen, auf der „Heaven“ außer in der Albumversion auch in vier Remixen vorliegt. Von diesen Remixen wissen in meinen Augen lediglich der „Owlle Remix“ und der „Matthew Dear vs. Audion Vocal Mix“ zu überzeugen. Beide Mixe schaffen es, sich auf die Stimmung des Songs einzulassen und machen den eigentlich nicht sonderlich tanzbaren Track sogar tanzflächenkompatibel. Die beiden anderen Mischungen („Steps to Heaven RMX“ und „Blawan Remix“) schießen leider am Ziel vorbei und passen überhaupt nicht zum Stück. Depeche Mode bringen als Vorbote zum neuen Album „Delta Machine“ ein starkes neues Lebenszeichen auf den Weg und an den Fan. Diese Maxi macht Lust aufs neue Album!