De Arma - Lost Alien Forlorn

Das Kollaborationskarussell dreht sich auch in Schweden recht schnell. Mitglieder der Bands Lönndom, Fen und Lik formten eine neue namens De Arma. Gerade erst veröffentlichten Andreas Pettersson (Lönndom, Armagedda) und Johan Marklund (Lik) noch als Stilla ihr Debüt, schon holten sie sich mit Frank Allain (Fen) gesangliche Verstärkung ins Haus um kurzerhand das nächste Debüt hinterherzuschieben. "Lost Alien Forlorn" heißt das Album, das größtenteils mit solcher gitarrenlastigen Musik aufwartet, die man früher mal Gothic Rock nannte, die heute aber eher als Mischung aus Prog Rock, Black Metal und vielleicht Doom tituliert wird. Und gleichwohl ist es nicht ganz falsch "Lost Alien Forlorn" in einem Atemzug mit Black Metal zu nennen, denn auch den bekommt man auf dem Album überraschend zackig geboten, Mit melancholischen Gitarren eröffnen De Arma das Album in "The Tower". Der Gesang ist sehr zurückhaltend aber melodisch angesetzt. Im Prinzip könnte der Song auch 20 Jahre alt sein. Diese Nummern mit dominanter Gitarre, geradlinig durchhämmerndem Schlagzeug und einem Gesang, der zwar nicht schlecht, aber doch eher verhalten ist, gab es Anfang der 90er zuhauf. Eine gewisse Verwandtschaft zu den alten Tiamat lässt sich somit nicht leugnen. Diese retrospektive Schiene fahren De Arma prinzipiell über das gesamte Album. Zwischendurch gibt es jedoch ein paar Ausbrüche. "Fires Of Hope" soll etwas hoffnungsvoller klingen, hat aber etwas ungewollt Komisches an sich. Ganz anders das folgende "Behind These Filthy Panes": Hier wird die Double Bass gequält und auch ein wenig geschrien. Insgesamt gibt es wenig an "Lost Alien Forlorn" auszusetzen. Überraschungen gibt es allerdings auch keine, vom schwarzmetallischen Gewaltausbruch in der Mitte des Albums mal abgesehen. Dennoch ist es schön, dass sich mal wieder jemand dem alten Gothic Rock/Black Metal angenommen hat und ihn so stilecht zelebriert. De Arma haben definitiv das handwerkliche Können und auch das Potential, daraus noch mehr zu machen. Könnte nur sein, dass sich die verschiedenen Projekte der Mitglieder gegenseitig im Weg stehen…

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