Nach "The Voices Of Reason" veröffentlicht David Thrussell nun mit "The Fetid Fungi" sein zweites Spoken Word Album. Der Australier ist eigentlich schon immer als Geschichtenerzähler bekannt, denn auch auf seinen zahlreichen Musikveröffentlichungen, sei es als Snog, Black Lung oder Soma, sind die Inhalte oft in Geschichten verpackt. Dabei vereint er immer zwei hauptsächliche Faktoren, Humor und Moral, und macht sich selbst zum skurril-komischen Moralapostel. Bestes Beispiel in diesem Zusammenhang ist sein Fleisch-Album als Black Lung, "The Sound Of Meat". Kein Wunder also, dass David Thrussell nach alternativen Methoden sucht, seine Geschichten zu verbreiten. Ein Spoken Word Album ist nur die logische Konsequenz, kommt schneller auf den Punkt und macht auch nicht so viel Arbeit wie ein Musikalbum, obwohl Thrussell nun wirklich nicht als arbeitsscheu gilt, eher als Workaholic. Man braucht sich nur seine Diskografie anzusehen. "The Fetid Fungi" vereint verschiedene Kurzgeschichten, die, wie sollte es anders sein, skurril, abstrus und seltsam sind. Der Humor fällt dabei nicht unter den Tisch, aber man hat schon das Gefühl, dass Herr Thrussell dieses mal einen etwas ernsteren Ton anschlägt. Da warnt der Opa seinen Enkel vor bösartigen Pilzen, es wird der Hochgenuss eines schwarzen Hasskaugummis beschrieben oder mal eben Edgar Allan Poes "Das verräterische Herz" in die moderne Zeit gehievt. Die CD ist in einem 52-seitigen Softcover-Buch versteckt, in dem alle Geschichten noch einmal abgedruckt sind. Zudem wurden sie von David Thrussell extra illustriert. Das Booklet ist also eine Art Bilder-Geschichten-Buch. Und als ob das noch nicht reicht, den audiovisuellen Look zu vervollständigen, gibt es die Erzählung "Ringtone" auch als Video dazu. CD und Buch sind an sich sehr interessant und regen zum Nachdenken an. Trotzdem reicht das nicht, den Unterhaltungswert auf Dauer aufrecht zu erhalten. Die musikalische Untermalung ist dafür auch zu dürftig. Da nimmt man schon eher nur das Buch zur Hand...