Erneut gibt es Neuigkeiten von der EBM-Front, denn davaNtage melden sich mit ihrer neuen EP virus:hate zurück. Sofort drängt sich die Frage auf, ob sich davaNtage mit diesem Werk aus der schier unüberschaubaren Flut an neuen EBM-Formationen hervorheben können. Die Antwort darauf ist jedoch nicht ganz so einfach, wie man es sich vielleicht erhoffen würde.
Für den Großteil der Songs fällt das Urteil eher ernüchternd aus: Die Stücke bewegen sich größtenteils auf gewohntem Terrain und bieten nur wenig, das man als wirklich innovativ bezeichnen könnte. Zwar fallen die Texte positiv auf, da sie sich inhaltlich etwas von den üblichen EBM-Klischees absetzen, doch musikalisch hat man selten das Gefühl, etwas wahrhaft Frisches oder Aufregendes zu hören.
Dennoch gibt es Lichtblicke auf virus:hate, und diese sind durchaus erwähnenswert. Ein besonders gelungenes Highlight ist – erstaunlicherweise – eine Coverversion: davaNtage wagen sich an den The-Cure-Klassiker Cold und liefern dabei ein Ergebnis ab, das wirklich überzeugt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass für diesen Song nicht Kai Härtel selbst am Mikrofon steht, sondern weibliche Unterstützung ins Boot geholt wurde – Melanie G. sorgt mit ihrer Stimme für eine überraschende und angenehme Abwechslung.
Ein weiteres Highlight findet sich im letzten Track der EP, Dying Sphere. Dieser verzichtet komplett auf Gesang und präsentiert sich als instrumental-sphärisches Kleinod. Der Track verbindet krachige Elemente mit einem Hauch von Atmosphäre, ohne dabei in überladenen Beats zu ertrinken – ein Stück, das definitiv aus der Masse heraussticht und einen Hauch von Innovation erkennen lässt.
Und dann wäre da noch Evening Black, ein Song, der wohl als das Zugpferd der EP gelten soll und sich zweifellos seinen Weg in die Playlists vieler Clubs bahnen wird. Doch trotz seines clubtauglichen Charakters fehlt ihm das gewisse Etwas, das zukünftige Electronic-Helden erschafft.
Insgesamt hinterlässt virus:hate einen gemischten Eindruck. Während es einige echte Perlen zu entdecken gibt, bleibt der Rest des Materials eher auf sicherem, altbekanntem EBM-Boden. Bleibt zu hoffen, dass davaNtage in Zukunft noch mutiger und kreativer zu Werke gehen und uns mit spannenderen Ideen überraschen. Potenzial ist jedenfalls vorhanden.
Medienkonverter.de
DavaNtage - Virus:hate

This Vale Of Tears - Exceed
Unser Nachtbarland Belgien ist eher für seine EBM- und Industrial-Combos bekannt, als für "normale"
Nightwish - From Wishes To Eternity
Um die Verwirrung jetzt komplett zu machen, erscheint Ende Juli bei Drakkar nun auch noch eine DVD v