Das Lunsentrio sind Nick McCarthy (bis vor kurzem Gitarrist der Rockbands Franz Ferdinand und FFS), Sebastian Kellig alias Seb-I (Dub-Produzent für unter anderem LaBrassBanda), der das Trio im gemeinsamen East Londoner Sausage Studio aufnimmt und produziert, sowie der in Berlin lebende Künstler und Lyriker Hank Schmidt in der Beek, aus dessen Feder die Texte kommen. Auf der Bühne bekommt das Lunsentrio Unterstützung von den Münchner Szenegrößen Albert Pöschl und Martin Tagar (Friends of Gas, Das Weiße Pferd, Murena Murena etc.).

2011 erschien mit der im Eigenverlag veröffentlichten LP Sebastian Kellig, Nick McCarthy und Hank Schmidt in der Beek singen und spielen den Lunsenring das erste Album des Lunsentrios, eine stilistisch sehr breit gefächerte Rockoper und gleichzeitig die musikalische Umsetzung von Hanks erstem Gedichtband, den Lunsengedichten. Diese verbindet als zentrales lyrisches Element die besagte und besungene Luns, ein Lehnwort aus dem Rotwelsch-Soziolekt des fahrenden Volkes (mit der Bedeutung: Bett). Im November 2017 erschien auf Problembär Records das zweite Album des Lunsentrios, Aufstehn!, das keine in sich geschlossene Rockoper sondern 14 eigenständige Songs beinhaltet. Nun stellt das Lunsentrio seine neue Single NIX vor.

Hank Schmidt in der Beek erklärt uns NIX:

Die Untersuchungen, die der Dichter und Essayist Peter Rühmkorf in seinem Buch agar agar - zaurzaurim - Zur Naturgeschichte des Reims und der menschlichen Anklangsnerven* über die Rolle des Reims als Spielregelrichter und unparteiischen Ombudsmann in zufällig zusammengewürfelten Urhorden wie Straßeneckengangs und Spielplatz- und Kindergartencliquen anstellt, fasst der bekanntlich immer etwas direkter als üblich schlussfolgernde Pumuckl unter einer einfachen Formel zusammen: Was sich reimt ist gut.

Dieses eiserne Koboldgesetz gilt auch im neuen Lunsentrio-Song NIX - massive Korrekturen werden darin allerdings am Begriff des Reims selbst vorgenommen: Während allein Peregrinus Syntax’ Allgemeines deutsches Reimlexikon beispielsweise auf die Wortendung -atte nicht weniger als hundertachtundsiebzig Reimwörter weiß - und da ist noch nicht einmal die Frankfurter Schlachterplatte dabei - hält Das Lunsentrio unbeirrt daran fest, dass es auf die Fünf in Mathe keinen einzigen Reim gibt, ebensowenig wie auf Instantbrühe, Kahlsanierung und Hausverbot im Goldenen Hahn.