Nachdem die Jungs von Bloodhype in ihrer Friedrichshainer WG den Grundstein für ihre 2018 veröffentlichte Debüt-EP gelegt haben, ist eine Menge passiert: Über eine Million Streams auf den diversen Plattformen, eine stetig wachsende Fangemeinde auf Instagram und Facebook und ein kleiner aber feiner weltweiter Hype in Musikblogs und Websites von London bis Leipzig. Anfang 2019 spielten Bloodhype die ersten ausverkauften Headliner-Shows und verbrachten den Sommer auf Festivals und auf Tour als Support von Taking Back Sunday.

Über die Zeit haben sie die monochrome Ästhetik ihrer EP abgelegt und eine nicht minder düstere, cineastische Technicolor-Visualität entwickelt, der ihrem Late-Night-Indierock eine starke, farbintensive Kulisse bietet. Wie Tränen im Sommersonnenuntergang oder ein Kuss mit Nasenbluten - Heartbroken in Disneyland. Die Musik fühlt sich frischer an, sicherer und kommt schnell zum Punkt. "Hate Candidate" startet mit einem von INXS inspirierten Riff, um dann im Chorus mit einer Breitseite Teenage Angst à la M83 loszuballern. Irgendwo zwischen einem Sci-Fi-Soundtrack aus den Neunzigern und entschlossenem Garage Rock. Elektronische Elemente mischen sich mit Weylands neu entdeckten stimmlichen Nuancen und lassen ein besonderes Gefühl von Nostalgie entstehen.

Das düstere, verzerrte Musikvideo, beeinflusst von Trainspotting oder Requiem For A Dream, tritt die Idee “bunt = happy” ebenfalls mit den Füßen: 3 Minuten und 25 Sekunden Angst und Zerbrechlichkeit, eine Reflexion des Sounds von Bloodhype durch einen angeknacksten Spiegel: Fragil und emotional - aber dennoch mächtig und prägnant.